×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Vertrauenssache

Um wertvolle Geschäftsbeziehungen aufzubauen, bedarf es mehr als etwas Smalltalk und Visitenkarten-Tauschen. Die verlässlichsten Geschäftspartner lernt man oft schon während der Studienzeit oder in der Jugend kennen.

Wie netzwerkt man eigentlich richtig? Wie vermeide ich es, zu aufdringlich zu wirken oder einen schüchternen Eindruck zu machen? Gerade Berufseinsteiger betrifft dieses Thema. Oft ist es am Anfag der Karrere nicht einfach, sich Geschäftsbeziehungen aufzubauen. Weniger kontaktfreudige Menschen tun sich oft besonders schwer.

Aller Anfang ist schwer

„So etwas geht nicht von heute auf morgen“, sagt Bernhard Aichinger von der Jungen Wirtschaft Wels. Die Bezirksgruppe wurde von der Organisation in der Kategorie „Bestes Lobbying“ ausgezeichnet. Aichinger rät, Netzwerken auch als Arbeitszeit zu sehen und geduldig zu sein. „Man sollte versuchen, auf vielen Veranstaltungen präsent zu sein. Wenn mich jemand immer wieder sieht, steigt der Wiedererkennungswert und die Bekanntheit“. Geht man alleine zu Veranstaltungen, ist es anfangs manchmal nicht leicht, einen Anschluss zu finden. Sobald man aber schon mit einigen in Kontakt getreten ist, bekommt man neue Personen vorgestellt.

Eine Frage des Eindrucks

Beim Kennenlernen neuer Menschen sei es zuerst wichtig, einen guten Eindruck zu hinterlassen.„Die Kompetenzen müssen anfangs gar nicht im Vordergrund stehen, Weiterempfehlungen werden nach Sympathien ausgesprochen“. Wer also gleich mit seinen Fähigkeiten prahlt anstatt ein gemeinsames Gesprächsthema zu finden, hat schlechte Karten. Auf Veranstaltungen sei es oft ratsam, nicht immer neue Personen anzusprechen, sondern stattdessen lieber die Beziehungen der vergangenen Events zu intensivieren. „Wenn ich mit jemandem schon eine halbe Stunde geredet habe und dann wieder mit ihm spreche, dann bleibe ich im Gedächtnis“, sagt Aichinger. Immer wieder bemerkt er, dass manche nur Kontakte knüpfen wollen, um schnelle Geschäfte abzuschließen. Das würde aber nicht funktionieren, man müsse behutsam vorgehen. „Anfangs sollten die Erwartungen nicht so hoch sein. Niemand hat nach einem oder zwei Jahren hunderte Weiterempfehlungen bekommen“, sagt Aichinger.

„Besonders wenn ich noch unerfahren bin, sollte ich mich zuerst fragen, wo ich überhaupt Leute treffe, mit denen ich in Kontakt kommen will?“, rät Florian Hippesroither. Der 31-Jährige ist Geschäftsführer des JKU-Alumni-Clubs Kepler Society. Der Verein dient zum parteiunabhängigen Networking unter Absolventen und hilft ehemaligen Studenten unter anderem, Geschäftspartner kennenzulernen. Das Netzwerken ist für ihn auch eine Aufgabe seines Jobs. „Was viele falsch machen: Sie handeln rein aus beruflichen Interessen“, sagt Hippesroither. Seiner Ansicht nach müsse nicht nur die berufliche Komponente, sondern auch die persönliche passen. Stimmt die Chemie zwischen den Personen, ist es leichter, thematisch und inhaltlich zu einem gemeinsamen Nenner zu kommen. Der überwiegende Teil von Hippesroithers Netzwerk kommt aus der Studienzeit. „Ich habe einiges ehrenamtlich und nebenberuflich gearbeitet, da lernt man viele Menschen kennen“, sagt er. „Diese Kontakte – ich würde sie mittlerweile als Freunde bezeichnen – erreichen dann unterschiedliche Positionen“, erklärt Hippesroither.

Eine Pflege der alten Verbindungen ist also oftmals viel wertvoller als neue, oberflächliche Bekanntschaften. Das zeigt sich häufig bei Firmenchefs, Top-Managern oder Politikern, die sich mit Verbündeten aus ihrer Jugend umgeben und in das Unternehmen holen. Auch der französische Feldherr Napoleon war dafür bekannt, enge Freunde in wichtigen Positionen einzusetzen – weil er ihnen vertrauen konnte.

Vertrauenssache

Persönliche Kontakten in der ganzen Welt hat wie kaum ein anderer Georg Starhemberg. „Das ist aber kein wirklicher Verdienst von mir alleine, ich habe schon mit der Ausgangslage viel Glück gehabt, da waren von Anfang an gute Beziehungen der Familie vorhanden“, sagt Starhemberg. Er war mehrere Jahre im Ausland aktiv und verwaltet die Starhemberg’sche Familienstiftung. Starhemberg selbst betreibt kein Networking im klassischen Sinn. „Mein Beziehungsgeflecht ist aus dem Leben heraus entstanden, nicht aus einer Notwendigkeit, möglichst viele oder bestimmte Leute kennenzulernen“, sagt Starhemberg und fügt hinzu: „Ich war schon immer ein Mensch, der gern andere Menschen kennenlernt“. Er könne jedoch nachvollziehen, dass Netzwerken in der heutigen Zeit für viele Personen unerlässlich ist. Ein besonders wichtiger Aspekt in Beziehungen aller Art ist für ihn das gegenseitige Grundvertrauen. Ist das vorhanden, könnten daraus die verschiedensten Dinge entstehen: etwa eine persönliche Freundschaft, ein gemeinnütziges Engagement oder geschäftliche Beziehungen. „Man sollte nicht versuchen, sich krampfhaft möglichst viele Freunde aufzubauen. Das kann man nicht erzwingen. Aber wenn man sich sozial verhält, ehrlich auf die Leute zugeht und offen für sie ist, dann kann sich daraus die eine oder andere nähere Beziehung und in weiterer Folge auch starke Bindung entwickeln“.

Das 1x1 des Netzwerken

Geduld_ Oft dauert es jahrelang, bis man sich ein Netzwerk aufgebaut hat.

Qualität statt Quantität_ Lieber wenige Kontakte intensivieren als dauernd neue, lose zu knüpfen.

Weiterempfehlungen_ werden nicht nur durch Know-How sondern auch durch Sympathien ausgesprochen

Das beste Netzwerk ist oft_ der eigene Freundeskreis

#Ähnliche Artikel

Nur miteinander sind wir stark

Was würde sich ändern, wenn mehr Vielfalt in den Führungsebenen herrschen würde? Wie kann Diversität im Topmanagement gelebt werden? Und wie lässt sich unsere diverse Welt bestmöglich in Teams abbilden? Julia Guizani, Geschäftsführerin von Sanofi in Österreich, hat dazu einige Ideen und Best-Practice-Beispiele.

Wollen x können x dürfen ...

… so definiert Thomas Welser, Geschäftsführer von Welser Profile, Erfolg. Denn diese Formel trage auch dazu bei, dass die Mitarbeitenden die eigene Marke nach innen und außen leben. Ehrlichkeit, Authentizität und Identität sind für ihn zentrale Elemente des Markenkerns, um die Generationsverantwortung, die das Unternehmen in der Region hat, zu erfüllen.

Vier gewinnt

Mit ihren #glaubandich-Geschichten macht die Sparkasse OÖ sowohl ihren Kund:innen als auch Mitarbeitenden Mut, an Zielen festzuhalten und sie umzusetzen. Aber was zeichnet ihre eigene #glaubandich-Geschichte aus? Dazu teilt das neue Vorstandsquartett, das seit Anfang 2024 die Geschicke der Sparkasse OÖ lenkt, seine Gedanken.

Warum der Kopf rund ist …

… und wie das mit erfolgreichem Networking zusammenhängt? Gerhard Pichler, Geschäftsführer von Business Circle, verrät es uns. Über den Dächern von Wien arbeiten er und sein Team als Content Provider und Enabler eng mit der österreichischen Wirtschaft zusammen. Im persönlichen Gespräch teilt er seine fünf wichtigsten Learnings, um Wissensvermittlung und Netzwerken in Einklang zu bringen.

Frau am Bau, Henne im Korb?

Montagnachmittag, 13:55 Uhr – ich betrete den virtuellen Meetingraum, in dem ich zu einem Interview verabredet bin. Fünf Minuten für einen letzten Technikcheck bleiben noch. Um 13:57 Uhr erscheint aber auch schon ein zweites Bild auf dem Desktop – meine Gesprächspartnerin ist überpünktlich … und räumt damit mit dem ersten Klischee –  „In der Baubranche sind alle unpünktlich“ – auf. Viele weitere folgen in unserem Interview.

Vielfältig, aber so richtig! - Caritas Oberösterreich

Die Caritas Oberösterreich hat eine Inklusive Redaktion gegründet, in der Menschen mit Beeinträchtigungen aus umliegenden Caritas-Standorten, die bei der Caritas wohnen, arbeiten und/oder in Ausbildung sind, Mitarbeiter:innen der Caritas und eine externe Kommunikationsexpertin gemeinsam ein vierzehnköpfiges journalistisches Team bilden. Wir haben die Redakteur:innen zum Interview gebeten.

Das Erfolgsrezept für Recruiting

Während Iris Schmidt als AMS-OÖ-Landesgeschäftsführerin Unternehmen aufklären will, warum Pre- und Onboardingprozesse sowie Zwischenmenschliches bei der Suche nach Fachkräften entscheidend sein können, ist Elina Koran das beste Beispiel dafür. Sie ist Industriekauffrau-Lehrling bei TRUMPF Maschinen Austria und hat sich wegen des wertschätzenden Umgangs für ihren jetzigen Arbeitgeber und gegen sechs andere Zusagen entschieden. Ein Gespräch über die Arbeitgebermarke – bei Thunfischsteak mit Erbsenpüree und Wokgemüse.

Der Ton macht die Musik!

Und wir haben ein ganzes Orchester aus faszinierenden Unternehmen auf unserer Bühne zu Gast: von Hidden Champions bis hin zu internationalen Größen.

Vielfältig, aber so richtig! - Honeder Naturbackstube

Das Team von Honeder war schon immer sehr divers aufgestellt. „Wir wollen alle Persönlichkeiten bei uns im Unternehmen willkommen heißen – von jung über jung geblieben, über Menschen mit Beeinträchtigungen bis hin zu unseren 26 verschiedenen Nationen“, erzählt uns Susanne Baumgartner, Leiterin des Bereiches Human Resources.

Was du heute kannst besorgen …

… das digitalisiere nicht erst morgen! Denn wenn es darum geht, bestehende Mitarbeitende zu binden und auch in Zukunft neue Talente für sich zu gewinnen, ist ein modernes Recruiting schon heute unerlässlich. Mit Vortura Solutions fokussieren sich Geschäftsführer Joachim Ortner und sein Team daher auf die digitale Mitarbeitergewinnung, die weit über klassische Stellenanzeigen hinausreicht.

Was die Hochschulwelt bewegt

Forschung und Bildung reagieren auf die kleinen und großen Veränderungen unserer Zeit, neue Studiengänge gestalten die Zukunft aktiv mit. Wie die Hochschulen und Universitäten des Landes konkret schon heute die Weichen für die Welt von morgen stellen? Wir haben bei einigen von ihnen nachgefragt.