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Ich bin keine Superwoman!

Ich bin keine Superwoman!

Sagt die eben zur Managerin des Jahres 2016 ernannte Oberösterreicherin Traude Wagner-Rathgeb über sich selbst. Doch wenn man sich den Lebenslauf der zweifachen Mutter und gleichzeitig Marketingleiterin sowie Leiterin des internen Sales-Teams von Rubble näher ansieht, dann kommt der Verdacht von Superkräften dennoch auf. „Sich etwas zuzutrauen, und es einfach tun“, so das Motto der Export-Expertin.

102 nominierte Kandidatinnen, dreizehn Endkandidatinnen und eine glückliche Gewinnerin – seit 18 Jahren sucht die VKB-Bank im Zweijahresrhythmus nach der Managerin des Jahres, heuer heißt diese Traude Wagner-Rathgeb. Warum, das wird schnell klar: Am Bauernhof im Mühlviertel als Zweitälteste von vier Geschwistern aufgewachsen, eine Lehre zur Bürokauffrau abgeschlossen, sammelte sie danach internationale Erfahrung in New York und Finnland. 1991 startete sie in einem Exportbüro in Wien durch und war intensiv mit dem Nahost-Geschäft beschäftigt. „Mein damaliger Chef war auch mein Mentor, er unterstützte mich von Anfang an“, so Wagner-Rathgeb. Anschließend lernte sie weitere vier Unternehmen kennen, bis sie 2010 als Führungskraft bei Rubble Master in Linz ihre Heimat gefunden hat. Im international tätigen Unternehmen gab sie anfangs als „International Sales Managerin“ dem internen Vertrieb neue Strukturen und ist seit 2012 weiters für Marketing und PR verantwortlich. Und das mit sehr viel Leidenschaft: „Es gab noch keinen einzigen Tag, wo ich ungern in die Arbeit gegangen bin.“

Mut-Macherin

Die Auszeichnung zur Managerin des Jahres möchte sie dazu nützen, um anderen Frauen Mut zu machen und auch zu zeigen, dass man mit dem dualen Ausbildungssystem große Karrierechancen hat. Jedenfalls dann, wenn man diese auch nutzt. Dazu Wirtschaftsbund-Landesobfrau Doris Hummer und Schirmherrin der Wahl: „Weder Studium, noch Matura und auch nicht die Lehre sind Garant für den persönlichen Erfolg. Es braucht natürlich einerseits Menschen, die einem was zutrauen und damit eine Chance geben, man muss es sich dann aber auch selbst zutrauen und die Chance nutzen.“ Traude Wagner-Rathgeb möchte endlich mit dem Vorurteil „Wer schlechte Noten in der Schule hat, macht halt eine Lehre.“ aufräumen. Der Respekt vor Lehrberufen fehle ihr: „Wir werden international für unser duales Ausbildungssystem beneidet, nur selbst wissen wir es nicht zu schätzen.“ Schmunzelnd fügt sie hinzu: „Bildung und Ausbildung sind nicht dasselbe, Intelligenz hängt nicht zwingend mit dem Grad der Ausbildung zusammen. Ich kenne viele intelligente Menschen, die mit einer Lehre auch in hohen Managementfunktionen, oder als UnternehmerInnen höchst erfolgreich sind“.

Obwohl Mut ihr ständiger Begleiter ist, bezeichnet sie sich nicht als Superwoman. Denn für ihren Erfolg macht sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihr Umfeld verantwortlich. „Mein Vorteil ist, dass ich heute schon sehr selbstständige Kinder habe, Oma- und Opadienste waren im Kindergarten- und Volksschulalter der Mädchen aber eine sehr große Hilfe“, so die gebürtige Mühlviertlerin, deren Mann beruflich in Wien tätig ist. Doch nicht nur das private, auch das berufliche Netzwerk spielt eine große Rolle in ihrem Leben. Seit 2014 steht sie als Präsidentin dem Linzer Chapter des Frauen-Management-Netzwerkes EWMD vor.

„Bildung und Ausbildung sind nicht dasselbe, Intelligenz hängt nicht zwingend mit dem Grad der Ausbildung zusammen. Ich kenne viele intelligente Menschen, die mit einer Lehre auch in hohen Managementfunktionen, oder als UnternehmerInnen höchst erfolgreich sind“.

Traude Wagner-RathgebManagerin des Jahres 2016