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Goaam-App

Wie man mit ungenutzten Handydaten Vertriebsziele erreichen kann

Es sei das ungenutzte Potential von über Jahren gesammelten Kontaktinformationen im Smartphone, auf die es der Vertriebsprofi abgesehen habe, sagt der Gründer des Start-ups „Goaam“, Gerald Bauernfeind. Mit der gleichnamigen App soll nun genau dies möglich sein: Ein Algorithmus soll aus den großteils ungenutzten Daten Strategien vorschlagen, wie man seine Vertriebsziele erreicht. Seit März 2018 ist die App erhältlich.

Um die Goaam-App (Goal, Organize, Analyse, Act and Maintain) nutzen zu können, wird das Adressbuch in diese importiert, anschließend werden die Kontakte von „sehr gute persönliche Beziehung“ bis „keine persönliche Beziehung“ kategorisiert. Definiert man dann ein Vertriebsziel, schlägt die App verschiedene Strategien vor, um dieses zu erreichen. „Dadurch sehe ich, wer von meinen Bekannten schon gute Kontakte hat, wer mir helfen kann, noch bessere zu knüpfen oder welche Veranstaltungen ich besuchen sollte“, so Goaam-Erfinder Gerald Bauernfeind. Diese Beziehungspflege, eine zentrale Kompetenz von Vertriebsmitarbeitern alter Schule, sei der Kern der Goaam-Methode. „Das wichtigste Kapital waren immer meine persönlichen Geschäftskontakte“, sagt Bauernfeind, der 20 Jahre lang Vertriebsmitarbeiter für Siemens und Xerox war.

Entwickelt wurde der, der App zugrundeliegende, Algorithmus von IT-Experten aus Hagenberg. 270.000 Euro wurden in die Entwicklung investiert, seit März 2018 ist die App erhältlich. In der Light-Version ist die sie kostenlos verfügbar, die professionelle Version kostet 9,90 Euro im Monat. Bis 2020 will man 250.000 Kunden gewonnen haben.

Goaam-Gründer Gerald Bauernfeind darüber, wie die Idee zur App entstanden ist, wie sie einem hilft seine Vertriebsziele zu erreichen und worauf man mit der App hinsichtlich der ab Mai gültigen DSGVO achten muss.

Wie ist die Idee entstanden und wie hart war der Weg von der Idee bis zum App-Store?

Bauernfeind_Die Idee ist durch meine Tätigkeit als Unternehmensberater und Vertriebsmanager entstanden. Die heutigen Vertriebspersonen haben es verlernt, persönliche Netzwerke und Beziehungen aufzubauen. Es gab kein Tool, mit dem man persönliche Beziehungen verwalten und grafisch darstellen konnte. Ich habe dann begonnen, die App programmieren zu lassen und mein privates Geld dafür investiert. Als ich meine Idee beim BizUp 2017 vorgestellt habe, wurde mir von Herrn Födinger und TIM (von Land OÖ und WKOÖ finanziertes Technologie- und Innovationsmanagement) der Weg zur FH Hagenberg geebnet. Dann wurde aus der Idee ein Produkt. Der Weg bis heute war steinig, vor allem das finanzielle Risiko und das Investment, die richtigen Personen zu finden und zudem den Glauben an seine Sache nie zu verlieren.

Durch die im Mai in Kraft tretende DSGVO sind viele Nutzer von Apps verunsichert, was man mit Daten machen kann/darf und was mit diesen passiert. Worauf muss ich bei der Goaam-App achten?

Bauernfeind_Die DSGVO spielt bei uns keine Rolle, da keine Daten mit anderen geteilt werden. Nur der private User hat Zugang zu seinen eigenen Aufzeichnungen. Er verwendet die persönlichen Daten über sein Beziehungsnetzwerk nur für seinen persönlichen Geschmack und generiert nur eigene Daten. Diese Daten haben Vertriebspersonen in der Vergangenheit auf Papier aufgezeichnet, sie unterliegen nicht der DSGVO. Wichtig ist: Die App richtet sich nicht an Unternehmen, sondern an Vertriebspersonen.

Die App soll helfen, ein definiertes Vertriebsziel zu erreichen, indem sie verschiedene Strategien vorschlägt und visualisiert. Wie funktioniert das „Matching“ zwischen Vertriebsziel, Kontakten und dem Algorithmus?

Bauernfeind_Es wird noch kein automatischer Vorschlag über die App gemacht, wie man ein Vertriebsziel erreicht, sondern Zusammenhänge der Personen, die man erfasst hat, visuell dargestellt. Daraus kann der User seine Ableitungen machen.

Wie unterscheidet sich die kostenlose von der kostenpflichten Variante der App?

Bauernfeind_Zurzeit ist die App noch kostenlos um User-Responses zu bekommen. Wenn der Input der User eingearbeitet ist, also Verbesserungen vorgenommen wurden, wird die App kostenpflichtig sein. Dies wird noch bis Mitte/Ende 2018 dauern.