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Frauen gestalten Zukunft

Frauen gestalten Zukunft

„Mitten im Leben – Frauen gestalten Zukunft“ – unter diesem Motto fand am vergangenen Wochenende das vierte Zukunftsforum OÖ am Wolfgangsee statt. Die Veranstaltung hat sich mittlerweile als eine der wichtigsten Diskussionsplattformen für Oberösterreichs Frauen etabliert. Der Fokus der diesjährigen Veranstaltung lag auf Veränderungsprozessen und Erfolgsgeheimnissen von erfüllten Frauenleben – dazu referierten und diskutierten Gäste wie Bundesministerin Sophie Karmasin oder die deutsche Journalistin Sabine Christiansen, die der Einladung von Landesrätin Doris Hummer gefolgt waren.

Obwohl Frauen heute teilweise besser qualifiziert seien als Männer und gerade auf Schulen und Universitäten bessere Ergebnisse erzielen, müssten sie sich noch stärker beweisen als Männer, sagt Christiansen. „Frauen stehen im Job noch mehr unter Beobachtung.“ Es gäbe große Ungerechtigkeiten zu beklagen: Nicht nur die Löhne betreffend, auch die meisten wirtschaftlichen Entscheidungsgremien seien nicht ausreichend mit Frauen besetzt. Christiansen selbst sitzt in zwei Aufsichtsräten, ein dritter wird bald folgen, sie gilt als Vorreiterin und Vorbild für den Aufstieg der Frauen im TV-Journalismus, leitete zehn Jahre lang die wichtigste und meistgesehene Politik-Debatte in der ARD. Frauen rät sie, bei Rückschlägen nicht aufzugeben, sich mehr zuzutrauen – und eine genaue Anpassung an das moderne Arbeitsleben. „Die Arbeit muss gemacht werden – ob am Schreibtisch oder außerhalb des Büros, ist egal. Wenn am Nachmittag die Kinder abgeholt werden sollen, müssen die Mails eben noch am Abend beantwortet werden“, sagt sie. Vorbildfunktion hat für sie der Startup-Bereich. „Dort herrscht ein komplett anderes Arbeitsklima – das birgt auch große Chancen für den Einstieg und Aufstieg von Frauen, die auch schon von vielen genutzt worden sind.“

„Oberösterreichs Frauen trauen sich zu wenig zu“

Familien- und Jugendministerin Sophie Karmasin sieht die Diskriminierung auf einer anderen Ebene als früher. „Heute kann kein Unternehmen sagen – dich nehme ich nicht, weil du eine Frau bist – früher war das schon noch denkbar“, sagt sie. Heute läuft die Diskriminierung subtiler ab. Sie kritisiert die fehlende Familienfreundlichkeit in der österreichischen Gesellschaft. Im Gegensatz zu Ländern wie Frankreich, wo mehrere Kinder neben einer beruflichen Karriere nichts Ungewöhnliches sind, werde hierzulande viel gewertet oder geurteilt, die Situation sei weniger gelassen.

In Workshops wie „Original ICH – Erfolgreich und zufrieden, ohne sich zu verbiegen“ oder „Zeit für Veränderung? – Worauf bei beruflicher Neuorientierung zu achten ist“ hatten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, an ihrer privaten und beruflichen Zukunft zu arbeiten. Das soll Mut machen, denn: „Oberösterreichs Frauen trauen sich noch immer viel zu wenig zu“, sagt Frauenlandesrätin Doris Hummer. Sie sieht es als die zentrale Aufgabe an, Frauen zu ermutigen, ihren Lebensweg so zu gestalten, wie sie es sich wünschen. „Frauen wünschen sich vor allem Akzeptanz und Wertschätzung für ihre Entscheidungen und Leistungen – dafür braucht es einen gesellschaftlichen Diskurs.“