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TGW

Brexit bremste Umsatzwachstum der TGW

Der Welser Logistikanlagenbauer TGW erreichte im vergangenen Geschäftsjahr einen neuen Rekordwert bei den Aufträgen – darunter einer der größten in der Firmengeschichte. Das Umsatzplus von knapp einem Prozent fiel im Vergleich zu den vergangenen Jahren aber gering aus.

Vom „Niemand“ zu einem der Top fünf Anbieter weltweit, habe sich der Welser Logistikanlagenbauer TGW in den vergangenen zehn Jahren entwickelt, sagt CEO Harald Schröpf anlässlich der Präsentation der Geschäftszahlen des vergangenen Jahres in der neuen Firmenzentrale in Marchtrenk. Das im Vergleich zu den Vorjahren aber nur geringe Umsatzplus von knapp einem Prozent von 713,1 Millionen auf 719,6 Millionen Euro sei in erster Linie auf die Diskussionen zum Brexit zurückzuführen. Der drohende Ausstieg von Großbritannien aus der EU habe dem Unternehmen „ein paar Millionen Euro“ gekostet. „Es haben sich zwei Aufträge verschoben, die wir mittlerweile aber im Haus haben“, so Schröpf. Man sei gut auf den Brexit vorbereitet, in den Verträgen gebe es eine entsprechende Klausel, sodass man keinen Schaden erleiden würde. In England wurde ein Ersatzteillager angelegt und man habe für den Fall der Fälle noch „ein paar Maßnahmen in der Pipeline“.

Das Ebit beläuft sich nach 36,6 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 27,9 Millionen Euro. Bei den Aufträgen gab es hingegen im Geschäftsjahr 2018/19 einen Rekordwert – mit einem Volumen von 920 Millionen Euro habe man so viel wie noch nie erreicht. Darunter befindet sich mit einem neuen Logistikzentrum für den Sportartikelhersteller Puma mit 700.000 Stellplätzen auch der größte in der 50-jährigen Firmengeschichte. Der genaue Auftragswert wird nicht verraten, Schröpf sprach nur von einer Summe „im dreistelligen Millionenbereich“. Besonders erfreulich sei für TGW auch, dass man einen Zehnjahresvertrag für das Service dazu verkauft habe. Dies sei nämlich ein Geschäftsbereich, in dem man viel Potential sehe und in den nächsten Jahren verstärkt wachsen möchte.

USA als Wachstumsmarkt

Die Interlogistik sei „eine extrem attraktive Branche“ mit viel Wettbewerb und es würden auch immer wieder neue Player auf den Markt kommen. TGW produziert hochautomatische Logistiklager und daher seien Länder lukrativ, wo Arbeitskräfte und Grundstücke teuer sind. Drei Viertel der Aufträge erledigt TGW in Europa, rund die Hälfte davon im DACH-Raum. Der Rest teilt sich auf die USA und Asien auf. In den USA gebe es große Wachstumschancen, in Asien sei der Markt „noch nicht reif“. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 3.415 Mitarbeiter, etwa die Hälfe davon in Oberösterreich.

Die Kunden würden aktuell noch nicht wissen, welchen Stellenwert der Onlinehandel zukünftig bekommen würde, aber man müsste sich darauf vorbereiten und daher baue man aktuell Lager die für Bestellungen aus dem stationären Handel sowie Online geeignet sind. Online sei auf alle Fälle „ein wesentlicher Kanal der Zukunft“ und bringt mit geringeren Bestellmengen aber dafür schnelleren Lieferzeiten einen erhöhten Arbeitsaufwand und ganz andere Logistikanforderungen.

„Die Interlogistik ist eine extrem attraktive Branche und es kommen immer wieder neue Player auf den Markt – wir sind weltweit vorne dabei.“

Harald SchröpfCEO, TGW

Die Diskussion rund um den Brexit habe dem Welser Logistikanlagenbauer TGW "ein paar Millionen Euro" gekostet, so CEO Harald Schröpf bei der Präsentation der Geschäftszahlen des vergangenen Jahres.