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INDUSTRIELLENVEREINIGUNG WARNT: CARBON LEAKAGE KANN 150.000 ARBEITSPLÄTZE KOSTEN

INDUSTRIELLENVEREINIGUNG WARNT: CARBON LEAKAGE KANN 150.000 ARBEITSPLÄTZE KOSTEN

Die Industriellenvereinigung Oberösterreich warnt vor den Folgen einer industrievertreibenden Umwelt- und Klimapolitik, wie sie derzeit stattfindet. 150.000 Arbeitsplätze Oberösterreichs könnten dadurch langfristig verloren gehen. Eine engere Zusammenarbeit von Klimaschutz und Industrie könnte das verhindern und darüber hinaus mehr als 5.000 neue Arbeitsplätze schaffen.

Carbon Leakage heißt das Worst-Case-Szenario, vor dem die Industriellenvereinigung Oberösterreich warnt. Die Abwanderung der energieintensiven Industrie aufgrund von Benachteiligungen durch CO2 reduzierende Maßnahmen und der damit verbundene Verlust von Arbeitsplätzen hätte „dramatische Auswirkungen“, so Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich Axel Greiner. Das Thema der Umweltbeschäftigten sei kein Jobmotor, es gäbe „auf der anderen Seite aber sehr viel zu verlieren“, ergänzt Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Oberösterreich Joachim Heindl-Grutsch.

Studie zu den Auswirkungen der Umweltpolitik

Die Industriellenvereinigung hat bei dem Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG eine Studie beauftragt. Im Zuge der Studie wurden vier mögliche Zukunftsszenarien und deren Folgen für den Standort Oberösterreich erarbeitet.

Das Wunschszenario der erfolgreichen Integration von Klimaschutz und Industrie würde in Oberösterreich nur wenige Industrie-Arbeitsplätze kosten und langfristig mehr als 5.200 Arbeitsplätze im Umweltbereich schaffen. Beim „Lose-Lose“ Szenario hingegen kommt es zu Carbon Leakage. Die globalen CO2-Emissionen werden nicht verringert, sondern in andere Länder ausgelagert. Gleichzeitig würden mehr als 43.000 Industrie-Arbeitsplätze Oberösterreichs verloren gehen. Da an den Leitbetrieben auch Arbeitsplätze anderer Branchen hängen, wäre das ein indirekter Verlust von 150.000 Stellen. Das sind ein Drittel aller Arbeitsplätze in Oberösterreich.

Umweltfreundliche Industrie muss gefördert werden

Die derzeitige Entwicklung bewege sich laut Greiner in Richtung Lose-Lose Szenario. So wird beispielsweise die Voest „praktisch dafür bestraft, dass sie den effizientesten Stahl herstellt“, so Greiner. Die Voest ist der Stahlhersteller mit dem geringsten CO2 Ausstoß weltweit, bezahlt aber die höchsten CO2-Abgaben.

„Carbon Leakage muss unter allen Umständen vermieden werden“, sagt Greiner. Eine notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Umstellung auf umweltfreundlichere Produktionsprozesse sei allerdings die ausreichende Bereitstellung von erneuerbarer elektrischer Energie. Zudem sei eine EU übergreifende Klimapolitik notwendig, um erneuerbare Energien ökonomisch sinnvoll ausbauen zu können.