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Interessante Übersee-Märkte

Interessante Übersee-Märkte

Oberösterreich ist das Exportbundesland Nummer eins mit einem Anteil von 24,8 Prozent an den gesamtösterreichischen Warenexporten. Die Exporte nach Nord- und Lateinamerika wuchsen in den letzten zehn Jahren überproportional stark – etwa 8,6 Prozent des gesamten heimischen Exportvolumens wird mit diesen Ländern erzielt. Viele oberösterreichische Unternehmen tragen wesentlich dazu bei.

Rund eine Milliarde Menschen leben in Nord- und Lateinamerika. Für heimische Unternehmen gebe es besonders Potenzial in den Bereichen erneuerbare Energien, Umwelttechnologien und Infrastruktur, erklärt Ulrike Rabmer-Koller, Vize-Präsidentin in der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Weiters gebe es Chancen im Maschinen –und Anlagenbau und in den Branchen Automotive, Luftfahrt und Kunststoffindustrie.

Viele oberösterreichische Unternehmen sind bereits sehr erfolgreich in Überseeländern aktiv. Und das sind nicht nur große Leitbetriebe wie der Greiner-Konzern aus Kremsmünster, der Linzer Stahlkonzern Voestalpine, der Leondinger Feuerwehrausstatter Rosenbauer, der Laakirchner Autozulieferer Miba oder der Pettenbacher Elektrotechnikspezialist Fronius sondern auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die man oft in Oberösterreich selbst gar nicht kennt. Ein Beispiel dafür ist das Multimedia-Unternehmen AV Stumpfl aus Wallern, welches etwa die Projektionssysteme für die Amtseinführung von US-Präsident Barack Obama geliefert hat. Die USA haben Italien im ersten Quartal 2015 als zweitwichtigster Exportmarkt von Österreich überholt. „Das hängt mit dem Wirtschaftsaufschwung in Amerika zusammen“, sagt der Wirtschaftsdelegierte der WKÖ in New York, Michael Friedl.

In Brasilien sind am 1. Jänner die ersten KTM-Motorräder vom Band gelaufen. Air Ambulance Technology aus Ranshofen stattet brasilianische Rettungshubschrauber mit fliegenden Intensivstationen aus oder der Elektroinstallateur HPN aus Walding montiert erfolgreich Solarvoltaik in Brasilien, weiß Ingomar Lochschmidt, Wirtschaftsdelegierter der WKÖ in Brasilien.

Als in Oberösterreich weniger bekannte und gleichzeitig in Mexiko erfolgreiche Firmen nennt der Wirtschaftsdelegierte der WKÖ in Mexiko, Friedrich Steinecker, am Rande einer Pressekonferenz in Linz die Firmen Fill und SGS. Der Maschinenbauer Fill mit Sitz in Gurten hat seit einem Jahr eine Niederlassung in Mexiko und das Montageunternehmen SGS in Dorf an der Pram hat den Auftrag zur Installation des ersten MDF-Plattenwerkes in Mexiko erhalten. „Mexiko wächst eindeutig über dem Lateinamerika-Durchschnitt“, so Steinecker. „Die Realität ist wesentlich besser als der Ruf von Mexiko.“ Es finde eine Reindustrialisierung statt. Viele amerikanische Firmen gehen von Asien zurück auf den amerikanischen Kontinent und da sei Mexiko mit ähnlichen Lohn- und Produktionskostenvorteilen wie China sehr attraktiv. Als einen Pluspunkt nennt der Wirtschaftsdelegierte auch die Freihandelsabkommen mit 45 Ländern. Im Gegensatz dazu hat Brasilien kaum Handelsabkommen, so Lochschmidt: „Ein Graus für unsere Firmen.“ Gerade für kleine Länder wie Österreich sei es ganz wichtig, den internationalen Handel zu öffnen wo es dazu die Möglichkeit gibt. Daher wäre das TTIP-Freihandelsabkommen zwischen EU und USA laut dem New York-Wirtschaftsdelegierten besonders für „Neueinsteiger und KMUs ein Vorteil, wenn die Verhandlungen noch entsprechend geführt werden und die EU sich entsprechend einbringt“.