×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Regeln dramatisch verschärft

Der österreichischen Justiz steht ein heißer Herbst bevor. In Wien beginnen demnächst die Strafverfahren gegen Ernst Strasser und Alfons Mensdorff-Pouilly. Gleichzeitig ermittelt die Staatsanwaltschaft fieberhaft in der Causa Eurofighter. Der gemeinsame Vorwurf: Korruption im großen Stil.

In den letzten Jahren häufen sich die Berichte über Korruption und Bestechlichkeit. Haben diese Delikte tatsächlich so stark zugenommen? Das lässt sich nicht beweisen. Möglicher Weise gibt es in Österreich schon lange eine (Un-)Kultur der unsauberen Geschäfte - man erinnere sich nur an die Skandale der 80er wie Noricum und Lucona.

Fakt ist aber: Das Parlament hat reagiert und die Gesetze in diesem Bereich wesentlich verschärft. Daraus ergeben sich weitreichende Folgen für viele, die im Wirtschaftsleben stehen und ihre Interessen auch darauf gerichtet haben, Entscheidungsträger der öffentlichen Hand in einer für sie günstigen Weise zu beeinflussen. Sobald dafür Dritte eingesetzt werden, befindet man sich im Bereich des Lobbyings.

Das neue Gesetz

Die Eckpunkte für das neue Gesetz sind die Einführung eines Lobbyisten-Registers, das Festlegen von Mindeststandards für die Durchführung solcher Aufträge und empfindliche Sanktionen, wenn gegen dieses Gesetz verstoßen wird. In dieses Register müssen sich ab 1. März 2013 alle Unternehmen eintragen lassen, die Lobbying betreiben. Anzugeben sind auch die jeweiligen Aufträge samt Auftraggeber. Darüber informieren können sich jene Entscheidungsträger der öffentlichen Hand, die ein bestimmtes Lobbying betrifft. Sie wissen also nicht nur, für wen der Lobbyist tätig wird, sondern auch, wie sein Auftrag lautet.

Diese Aufträge sind nach den Grundsätzen der Offenlegung und des Verbots der unlauteren Einflussnahme abzuwickeln. Definiert wird dies als das Verbot, unangemessenen Druck auszuüben, wobei gesellschaftlich akzeptierte Maßnahmen erlaubt sind, um dem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Mit dieser „Erklärung“ werden aber mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Es ist also höchst unsicher, welches Lobbying in Zukunft noch als zulässig angesehen wird.

Hohe Strafen

Zu den Mindeststandards gehören auch eine vor Auftragsbeginn vorgenommene Honorarschätzung und das Verbot eines Erfolgshonorars. Bei bestimmten Verstößen drohen erhebliche Verwaltungsstrafen. Darüber hinaus ist die Beauftragung eines nicht registrierten Lobbyisten oder ein nicht registrierter Auftrag nichtig. Ist dem Unternehmer dieser Umstand bekannt, kann das dafür bezahlte Honorar nicht zurückgefordert werden, sondern wird unwiderruflich von der Republik kassiert. Genauso verhält es sich beim Erfolgshonorar, das nach Bezahlung jedenfalls an den Bund verfällt, also auch dann, wenn es an einen registrierten Lobbyisten gezahlt wurde.

Da stellt sich schon die Frage: Wie soll Lobbying in Zukunft ablaufen? Denn versuchte und legale Einflussnahme hatte bislang auch sehr viel mit Diskretion zu tun. Die ist wohl jetzt dahin, wenn in einem öffentlichen Register vom betroffenen Entscheidungsträger nachgelesen werden kann, wer für wen lobbyiert und wozu er konkret beauftragt wurde. Außerdem ist in hohem Maße unklar, wie nun rechtmäßiges Lobbying auszusehen hat.

Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Berufsmäßige Parteienvertreter wie Rechtsanwälte sind von diesem Gesetz in weiten Teilen ausgenommen. Sie dürfen so wie bisher diskret und ohne öffentliche Bekanntgabe des Klienten und Auftragsinhalts derartige Geschäfte abwickeln, wenn es sich um eine Vertretung in einem laufenden Verfahren vor Gericht, einer sonstigen Behörde oder um die unmittelbare Rechtsberatung handelt.

#Ähnliche Artikel

„ESG ist gekommen, um zu bleiben“

Damit bringt Maximilian Cojocea die zentrale Rolle, die das Thema Nachhaltigkeit auch in Zukunft in der Wirtschaftswelt spielen wird, auf den Punkt. Mit seiner Keynote leitete er den diesjährigen „Advicum x Macher Business Lunch“ ein, bei dem sich zentrale Entscheidungsträger:innen aus ganz Österreich austauschten. Als Head of ESG & Sustainability der S IMMO AG sprach er darin und im anschließenden Interview über die typischen Herausforderungen sowie die gesellschaftliche Verantwortung, der Unternehmen gerecht werden sollten.

Kompetenzen, die sich ergänzen

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. In den Routinen des Alltags erweisen wir uns meist ungewollt als widerstandsfähig gegen Veränderungen. Was dagegen hilft, um bei zentralen Zukunftsthemen wie der digitalen Transformation nicht ins Hintertreffen zu geraten? Wegbegleiter wie mgm consulting partners, deren professionelles IT-Projekt- und Change Management verlässlich durch eine ganzheitliche IT-und Businesstransformation führt. Zwei der Hauptzutaten für dieses Erfolgsrezept: vertrauensvolle Beziehungen und kompetente Beratung.

Nur grün ist nicht genug

Erfolgreiches Wirtschaften und der Klimaschutz machen sich gegenseitig das Leben schwer? Von wegen! Klaus Kumpfmüller, Generaldirektor der Hypo Oberösterreich, ist der festen Überzeugung, dass verantwortungsbewusstes Green Banking ein Zukunftsmodell ist. Seine Bank zählt zu den grünen Vorreiter:innen ihrer Branche und verfolgt den Schwerpunkt Nachhaltigkeit schon seit Jahren. Im Interview spricht er über die Verantwortung des Finanzsektors im Kampf für den Klimaschutz und darüber, wie man mit einem „blauen“ Ansatz über das „normale Grün“ hinausgeht.

Erfolg durch Vielfalt

Damit zu viele Köche nicht sprichwörtlich den Brei verderben, müssen sie vor allem eines können: als Einheit funktionieren. Das gilt auch für das Vorstandstrio der VKB-Bank. Gemeinsam mit ihrem Team blickt es auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück – mit einer Steigerung von 216 Prozent zum Vorjahr verdreifachte man das Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit. Das Konzept trägt Früchte. Ihr Erfolgskonzept in all diesen Bereichen? Vielfalt auf Augenhöhe.

Durchblick im Kryptodschungel

Da beim Geld bekanntlich die Freundschaft aufhört, empfiehlt es sich oftmals, Außenstehende zu konsultieren. Doch an wen wendet man sich beim Thema Kryptowährungen? Partner Oliver Völkel und Rechtsanwältin Leyla Farahmandnia von STADLER VÖLKEL Rechtsanwälte erklären, worauf bei Bitcoin und Co. zu achten ist.

Immobilienpreise: Kein Wandel in Sicht?

Die Immobilienpreisentwicklung ist seit vielen Jahren stark überdurchschnittlich – und hat in der Coronakrise noch einmal zugelegt. Die Stimmung in der Branche sei gut, ein Wandel zeichne sich laut Expert:innen aus jetziger Sicht (noch) nicht ab. Trotzdem warnen Stimmen vor einer Überhitzung des Marktes. Wohin entwickelt sich der Markt und welche Objekte sind gefragt?

Kampf der Persönlichkeiten

An der eigenen Nase gepackt und einmal die „Arbeitgeber-Brille“ aufgesetzt, sieht die Realität in der Arbeitswelt doch alles andere als rosa aus: Jobhopper, die ständig wechseln; schlimmer noch, Mitarbeiter, die erst gar nicht kommen, geschweige denn bleiben; Produktivität, die auf der Strecke bleibt; „Hire and Fire“, das immens viel Zeit und Geld kostet.

Familienunternehmen auf Augenhöhe betreut

Als Experte für mittelständische, heimische Betriebe die besten Lösungen zu bieten und ihnen als zuverlässiger Partner zur Seite zu stehen, ist Markus Auer, Vorstandsdirektor der [VKB-Bank](https://www.vkb-bank.at/), ein wichtiges Anliegen. Wie das am besten gelingt? Durch ein eigenes Corporate Finance Team – unter der Leitung von Martin Moser. Passend zu ihrer Tandemlösung erklären die beiden das Konzept gemeinsam in einem Tandeminterview.

„Was die Justiz betrifft, ist Österreich digital führend“

Seit vergangenem Jahr können in Österreich Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH) auch digital gegründet werden. Roland Gintenreiter war mit seiner Kanzlei unter den Vorreitern dabei, heutzutage sind die Onlinegründungen Selbstverständlichkeit geworden. Der Notar erzählt, welche Unternehmer besonders von digitalen Gründungen profitieren – und warum Österreichs Justiz bei der Digitalisierung weltweit führend ist.

Abgas-Skandal: Kommt Zeit, kommt Recht

Fast sechs Jahre ist es her, dass der Dieselskandal aufgedeckt wurde und die Schlagzeilen weltweit dominierte. Seither ist es medial etwas ruhiger um die Abgasmanipulationen geworden. Dabei sind die Gerichte längst noch nicht fertig mit dem juristischen Nachspiel. Nicht nur Prozesse sind ausständig, auch neue Anklagen werden weiterhin erhoben. Wieso es sich vor allem in Österreich noch lohnt, sein Recht einzufordern, erklärt „Dieselanwalt“ Michael Poduschka.

Neue Rechtslage im Onlinehandel

Am 28. November 2021 ist der Stichtag. Bis dahin muss die neue Omnibus-Richtlinie der EU von allen Mitgliedsstaaten in nationales Recht umgewandelt werden. Die Richtlinie dient zur Durchsetzung der Verbraucherschutzvorschriften im digitalen Raum. Bewertungen, irreführende Preisankündigungen und Änderungen im Vertragsrecht – die Rechtsexperten von Dorda klären über die wichtigsten Neuerungen im E-Commerce auf.

Gelegenheit macht …? Wachstum!

Großkanzlei, mittelständische Kanzlei, Kanzleiboutique oder Alleinkämpfer? Weder noch. Jede Struktur hat ihre Vorzüge. Und Nachteile. Bei den [Rechtsanwälten im Maximilianhof](https://ra-maximilianhof.at/) in Altmünster möchte man Erfahrung und Expertise in einem dynamischen Format miteinander verbinden. Und wachsen.

Besser gut beraten

Schon mal mit dem Gedanken gespielt, ein Unternehmen zu (ver-)kaufen? Und sich auch schon den Kopf darüber zerbrochen, wie man dabei am besten vorgeht? Einen Unternehmensberater beauftragen oder doch lieber im Alleingang durchkämpfen? Alexandra Tobin-Vallant, Geschäftsführerin Good two Finance, weiß, was falsch laufen kann, wenn man sich dazu entschließt, keinen Unternehmensberater zu engagieren.

Geld kann mehr

Wer sein Geld ökologisch veranlagen will, muss ökonomisch keine Abstriche machen. „Nachhaltige Anlagefonds versprechen auch große Wachstumsaussichten“, erklärt Wolfgang Eisl, Leiter der UBS-Niederlassung in Österreich. Warum Vermögensverwaltung dennoch weit mehr bedeuten kann als die Steigerung finanzieller Werte …

Zukunftskapital unter einem Dach

Experten der Agenda Austria meinen, es sei an der Zeit, die Weichen für einen modernen Eigenkapitalismus in Österreich zu stellen. Ansonsten sei in der laufenden Wirtschaftskrise eine Pleitewelle zu befürchten. Die Private-Equity-Fonds der oberösterreichischen [Raiffeisenbankengruppe](https://www.raiffeisen.at/) setzen genau hier an. Ab sofort agiert die Gruppe, die seit über 25 Jahren im Geschäft ist, unter einer gemeinsamen Dachmarke.

Im Angesicht des digitalen Zwillings

Die digitale Transformation wurde in der oberösterreichischen Wirtschafts- und Forschungsstrategie als zentrales Handlungsfeld verankert, um die Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts langfristig zu sichern. Die Erwartungen an die Forschung könnten dabei kaum größer sein: In der Rolle des Innovationsmotors soll sie sich wiederfinden. Wilfried Enzenhofer, Geschäftsführer der [Upper Austrian Research](https://www.uar.at/de/home), spricht im Interview darüber, wie die Leitgesellschaft für Forschung des Landes Oberösterreich dieser Herausforderung begegnet.

Und dann?

Es war einmal ein Land, da lebten die Menschen seit Jahrzehnten im Wohlstand, es war geprägt von ständiger Weiterentwicklung und großer Sicherheit. Dann kam Corona. Das Zukunftsinstitut zeigt in seiner aktuellen Studie „Die Welt nach Corona“, wie sich die Krise auf Wirtschaft, Märkte und Lebenswelten auswirken könnte. Doch was bedeutet das konkret für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich? Das fragen wir Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner.

Die bessere Hälfte - Karin Reiter und Margit Angerlehner

Gleich mal vorweg: Nein, Frauen sind nicht die bessere Hälfte. Sie sind aber auch nicht die schlechtere. Darin sind sich all unsere sieben Interviewpartnerinnen einig. Sieben deshalb, weil ihre unterschiedlichen Geschichten zeigen: Weiblichkeit hat nicht die eine Rolle. Und auch nicht das eine Gesicht. Ob geschminkt oder ungeschminkt, im Rock oder in der Hose, Mutter oder Nichtmutter, stark oder schwach (oder beides), im Chefsessel oder hinterm Herd (oder beides) – Frauen sind auch nur Menschen. Ja, eben. Menschen. Wie Männer. Also warum reden wir eigentlich noch darüber? Reden wir darüber.