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Erfolgsfaktor Familienfreundlichkeit

Erfolgsfaktor Familienfreundlichkeit

Traditionelle Arbeitskonzepte und Betriebsstrukturen in Unternehmen verändern sich, gleichzeitig gewinnen familienfreundliche Unternehmen im Wettbewerb um Fachkräfte zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Betriebe setzen deshalb auf Maßnahmen zur Unterstützung ihrer Mitarbeiter. Darunter auch Siemens und LeitnerLeitner, die als Best Practice Beispiele mit Hilfe des OÖ Familienbundes bereits eine betriebseigene Kinderbetreuung umgesetzt haben.

Familie und Beruf in Einklang zu bringen ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen für Eltern. Um in Sachen Employer-Branding einen Schritt voraus zu sein und sich als attraktiver Arbeitgeber für die Zukunft zu rüsten, können Unternehmen ihren Mitarbeitern hierbei gezielt unter die Arme greifen. „Eine eigene Kinderbetreuung macht Unternehmen attraktiv für bestehende und potentielle Mitarbeiter. Wer etwas für seine Mitarbeiter tut, bekommt Einsatzbereitschaft und Loyalität zurück“, ist OÖ Familienbund-Landesobmann Bernhard Baier überzeugt. Oberösterreich ist dabei Vorreiter in der Tagesmutterbetreuung: Das Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsunternehmen LeitnerLeitner war der erste Betrieb, der gemeinsam mit dem oberösterreichischen Familienbund eine kombinierte Kinderbetreuung durch Tagesmütter ins Leben rief. Dabei werden die Kinder der Mitarbeiter von erfahrenen Pädagoginnen betreut, in den Ferien wird zusätzlich ein speziell abgestimmtes Programm für Kindergarten- und Schulkinder angeboten. Lothar Egger, Steuerberater und Partner bei LeitnerLeitner weiß, dass Unternehmen mit Familienfreundlichkeit am Arbeitsmarkt punkten: „Durch unsere Kinderbetreuungsstätte direkt am Arbeitsplatz wissen die Eltern, dass ihr Kind bestens untergebracht ist und können produktiver arbeiten.“ Der Betrieb übernehme dabei die Kosten der Infrastruktur sowie jene Aufzahlung der Kosten für die Tagesmütter, die nicht durch die Elternbeiträge gedeckt sind.

Betriebsübergreifendes Modell

Auch Siemens gehört zu jenen Unternehmen, die bereits mit dem oberösterreichischen Familienbund zusammenarbeiten: über ein betriebsübergreifendes Kinderbetreuungsmodell gemeinsam mit dem WIFI, der WKÖO und der Primetals Technologies Austria betreibt der Konzern seit Herbst 2015 eine Krabbelstube und veranstaltete Im vergangenen Sommer zudem eine English-Summer-Week mit Native-Speakern. „Wir gehen davon aus, dass die Übernahme familiärer Verantwortung auch eine Bereicherung für die berufliche Funktion darstellt. Unser Anliegen ist es, jene Eltern, die nach der Karenz in den Job zurückkommen wollen, rasch wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren “, erklärt Josef Kinast, Direktor der Siemens Niederlassung in Linz.

Für die Unternehmen seien vor allem individuelle Lösungen wichtig, bei denen sich das Betreuungsangebot an den Bedürfnissen der Mitarbeiter und der Firma orientiert. „Wir wollen ein System schaffen, das den Eltern eine Wahlfreiheit gewährleistet“, so Baier. Sich um eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu bemühen, äußere sich nachweislich in einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit sowie einer kürzeren Karenzdauer. Die Rückkehrquote in familienfreundlichen Unternehmen sei höher, die Fluktuation geringer. Im Jahr 2016 wurden vom oberösterreichischen Familienbund insgesamt bislang 69 Kinder in betriebseigenen Krabbelstuben und Betriebstagesstätten sowie 210 Kinder in Ferieneinrichtungen für Unternehmen betreut.