Einen wichtigen Beitrag zur heimischen Wirtschaft leisten nicht nur große und mittelständische, sondern auch Kleinstunternehmen. Mit kreativen Idee, harter Arbeit und Begeistertung. Vier außergewöhnliche Geschichten von Gründern, die ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben.
NORD
Skandinavisches Wohndesign in Oberösterreich? Gibt es – mit Ausnahme von Ikea – nicht. Dachte sich Silvia Gschwandtner und eröffnete im Sommer das „Nord“. Das Angebot im Shop, der von der Einrichtung auch in Kopenhagen und nicht in der Linzer Altstadt liegen könnte: Möbel, Lam- pen und Wohnaccessoires aus dem „coolen“ Norden. „Design war schon immer eine Leidenschaft von mir“, sagt Gschwandtner. Zwei Sommer arbeitet sie in Schweden, lernt das dortige zeitlose Design zu schätzen. Die Produkte zeichnen sich durch hochwertige, natürliche Materialien und klare Formen aus. Davor arbeitet Gschwandtner in der PR-Abteilung einer Softwarefirma und in einem Reisebüro, auf lange Sicht hat sie sich aber schon immer selbststän- dig gesehen. „Das habe ich jetzt verwirklicht, auch weil ich meinen eigenen Stempel aufdrücken will“, sagt sie. Überraschend sei es, wie viele Menschen sich in Linz gut mit skandinavischem Design auskennen. „Ich bin begeistert – so eine positive Reaktion hätte ich anfangs noch nicht erwartet“
Das Produkt_ Möbel, Kampen und Wohnaccessoires in skandinavischem Design
Kontakt_ www.nord-design.at
Tormann+
Vielleicht kommt der nächste Oliver Kahn aus Oberösterreich? Manfred Razenböck, Hannes Hofer und Christoph Oman wollen ihn jedenfalls hier finden – und ausbilden. Die drei haben Tormann+ gegründet. „Wir haben festgestellt, dass es für Torhüter speziell in Oberösterreich keine Schule oder spezielle Ausbildung gibt“, sagt Oman. Tormann+ bietet nicht nur Trainingseinheiten auf Bundesliganiveau, sondern bei Bedarf auch sportmedizinische Untersuchungen, Vermarktungen und steuerliche oder rechtliche Beratungen. Ungewöhnlich: Tormänner von unterschiedlichen Vereinen arbeiten gemeinsam mit demselben Trainer an ihren Fähigkeiten. „Das klingt vielleicht skurril – Tormänner sind aber Einzelkämpfer, da ist das kein Problem“, sagt Oman Trainiert werden Interessierte zwischen acht und 35 Jahren. „Unser Angebot wird positiver angenommen als erwartet “, erzählt Oman. Ein achtjähriger Bub mit blonden Haaren würde besonders herausstechen: „Der haut sich auf den Ball wie ein 15-Jähriger“. Vielleicht kommt der nächste Oliver Kahn wirklich aus Oberösterreich.
Das Produkt_ Professionelle Tormann-Trainings für Acht-bis 35-Jährige in ganz Oberösterreich
Kontakt_ www.tormannplus.at
Dambachler
Mit vierzehn Jahren trifft Florian Prückl während einer Unterrichts- stunde in der Weinbauschule Krems eine Entscheidung. Eine Entschei- dung gegen den Wein und für den Schnaps. Während das Schnapsseg- ment eine lange Tradition hat, ist das Mühlviertel für den Weinbau klimatisch einfach nicht begünstigt, findet er damals. Eine Einstellung, die Prückl auch heute noch vertritt. Mit 17 Jahren kauft er eine Bren- nerei, bildet sich nebenbei zum Edelbrandsommelier in Linz aus. Mittlerweile werden in der Brennerei „Dambachler“ bis zu 30 Tonnen Obst verarbeitet – jährlich. Bei den internationalen Edelbrandmeister- schaften „Destillata“ gewinnt er vier Mal in Folge den Titel „Edelbrand des Jahres“. Besonders stolz ist er auf seinen ersten. „Damals habe ich mit meinem Vogelbeeren-Schnaps gewonnen – normalerweise heißt es, den bekommt man erst richtig hin, wenn man schon jahrzehntelange Erfahrung im Brennen hat“, sagt er.
Das Produkt_ Für die Region typische Brände und Liköre aus großteils regionalen Obstsorten.
Der Kontakt_ www.dambachler.at
Kobler Guitars
In ihrer Kindheit entdeckt Christina Kobler die Leidenschaft für Musik. Gleichzeitig hilft sie ihrem Großva- ter in der Tischlerei daheim, erlernt dabei das Grundhandwerk und den Umgang mit Holz. „Diese zwei wichtigen Dinge für mich habe ich dann zusammengefügt“, erinnert sie sich. Nach der Matura besucht sie die Fachschule für Instrumentenbau in Hallstadt und schließt dort die Meis- terklasse ab. Die Stahlsaiten- und Konzertgitarren fertigt sie in ihrer Werkstatt in Haslach zu hundert Prozent selbst an. „Ich glaube, dass meine Kunden auch deswegen bei mir einkaufen, weil die Gitarren nicht von der Stange kommen und Einzelstücke sind“, sagt Kobler. Besonders wichtig ist der Rohrbacherin der Bezug zu den Kunden. „Meine Arbeit besteht zu etwa 60 bis 70 Prozent aus Gitarrenbauen, die restliche Zeit werden Kontakte geknüpft, Kunden und Ausstellungen im Ausland besucht“, erzählt sie.
Das Produkt_ Handgefertigte Stahlsaiten- und Konzertgitarren
Der Kontakt_ www.koblerguitars.com