Ortskerne sollen belebt werden
Zentren und Ortskerne bringen mehr Lebensqualität und tragen zur Entschleunigung bei. 72 Prozent der Oberösterreicher sind der Meinung, dass Ortskerne sehr wichtig sind und reaktiviert werden sollten – um mehr Leben in die Mittelpunkte der Gemeinden zu bringen.
Standortwettbewerb, hoher Konkurrenzdruck, geringe Frequenz und Umsatz in den Nahversorgerbetrieben, Abwanderung von Arbeitsplätzen, demographische Entwicklung: Die Liste an Gründen, warum immer mehr Ortskerne in Oberösterreich aussterben, ist lang. Fast drei Viertel der Oberösterreicher befürchten, dass Ortskerne immer stärker verfallen und an Bedeutung verlieren, fand das IMAS-Institut bei einer Befragung zum Thema „Ortskernbelebung“ im Auftrag des Institut Wirtschaftsstandort Österreich (IWS) heraus. Gleichzeitig glaubt nur eine Minderheit, dass diese Entwicklung nicht aufzuhalten sei.
Jährlich stellt das Wirtschaftsressort des Landes Oberösterreich knapp 700.000 Euro an Budget für Dorf- und Stadtentwicklung zur Verfügung. Durch die Strategie „Ortskernbelebung 2021“ soll der ländliche Raum gestärkt und die Bürgerbeteiligung gefördert werden. In zwei Bereichen sollen Akzente gesetzt werden: „Lebenswert“ mit Initiativen wie Arbeit zu den Menschen bringen oder Betriebsansiedelungen. „Liebenswert“ mit Initiativen, um Gemeinden und Orte so zu gestalten, dass sich Menschen dort wohlfühlen. „Die über Jahrhunderte gewachsenen Strukturen und historischen Ortskerne mit ihren einzigartigem Ambiente sind ein wertvolles Erbe, das mit Verantwortung für die nächsten Generationen den geänderten Rahmenbedingungen angepasst werden muss“, sagt Wirtschaftslandesrat Michael Strugl.
Insgesamt sind die Oberösterreicher mit ihrer Heimatgemeinde sehr zufrieden: 93 Prozent leben gerne in ihrem derzeitigen Wohnort, 82 Prozent sind mit dem Leben in Ortskernen sehr zufrieden. Eine große Mehrheit (88 Prozent) ist der Meinung, dass zu einem oberösterreichischen Ortskern ein Lebensmittelgeschäft oder Gasthaus gehört.