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„Ergebnisse sind positiv überraschend“

„Ergebnisse sind positiv überraschend“

Mit diesen Worten stellte Landesrat Rudi Anschober den ersten Teil des SORA-Integrationsmonitors Oberösterreich, die Bewertung des Zusammenlebens von Einheimischen und Migranten, vor. Oberösterreich fungiert dabei als Pionier, wurde doch in unserem Bundesland als erstem in ganz Österreich die Stimmungslage und Einstellung der Bevölkerung zu Flucht, Asyl und Integration erhoben: mit positiv überraschendem Ergebnis.

704 Oberösterreicher ab 16 Jahren wurden vom SORA-Institut in der Zeit vom Oktober und November 2016 zu ihrer Stimmung betreffend einer funktionierenden Integration und der Auswirkungen der Zuwanderung befragt. Zur Erinnerung: 12.975 Personen sind aktuell in 520 Quartieren des Landes, demnach 25 Menschen pro Quartier. Insgesamt rund 20.000 Menschen suchen Schutz in Oberösterreich und werden dabei von über 10.000 freiwilligen Helfern betreut.

Starker Zusammenhalt

Das Ergebnis der Umfrage macht Mut. „71 Prozent sehen es als Pflicht an, Flüchtlinge aufzunehmen und menschenwürdig unterzubringen. Zwei Drittel meinen, dass wir jetzt unseren Kindern beweisen können, was verantwortungsvolles Handeln bedeutet. 59 Prozent sind stolz darauf, dass Flüchtlinge in Oberösterreich gut versorgt werden“, zeigt sich Landesrat Anschober stolz ob der großen Solidarität und Menschlichkeit der Oberösterreicher. Diese sind also viel hilfsbereiter, engagierter und offener für Flüchtlingshilfe und Integration als viele vermutet haben. „Der reine Optimismus ist jedoch noch keine Garantie dafür, dass alles gelingt, was wir uns vorgenommen haben“, zeichnet Anschober ein realistisches Bild der Lage.

Differenziertes Stimmungsbild

Betrachtet man die Daten nämlich genauer, fällt auf, dass das Ergebnis nicht so eindeutig ist. „Das Stimmungsbild in Österreich ist differenziert“, weiß Christoph Hofinger vom SORA-Institut. So werden vor allem junge, männliche Asylanten unter 40 Jahren hinsichtlich einer guten Integration kritisch beäugt. Ebenso sieht man die Auswirkungen der Zuwanderung auf das Pensions- und Sozialsystem, auf unsere Gewohnheiten und Bräuche sowie auf den Arbeitsmarkt tendenziell eher schlecht als gut. Sehr negativ wird auch die Arbeit der Bundesregierung und der Europäischen Union in Flüchtlingsfragen gesehen. In diesem Kontext ist eine interessante Korrelation erkennbar, wie Hofinger bemerkt: „Je kleinräumiger die Ebene wird, desto besser wird die Arbeit bewertet.“ So wird die Arbeit in der eigenen Wohngemeinde als sehr viel besser eingeschätzt als die auf EU-Ebene. Mit 88 und 81 Prozent Zustimmung sehr positiv wird hingegen der Einsatz der ehrenamtlichen Helfer und der Hilfsorganisationen wahrgenommen. Die erhobene Situation für ganz Oberösterreich passt in dieses Bild. 24 Prozent sind der Meinung die Auswirkungen der Zuwanderung sind eher gut, 33 Prozent bewerten diese als eher schlecht, für 39 Prozent macht es keinen Unterschied. Man sieht, dass das Verständnis noch nicht gänzlich in der breiten Bevölkerungsschicht angekommen scheint. Anschober sieht dennoch ein positives Fundament: „Von meiner Erwartungshaltung her habe ich ein negativeres Bild befürchtet. Die Ergebnisse sind positiv überraschend. Darauf können wir aufbauen. Zumindest in Oberösterreich ist die Stimmung in der Bevölkerung gegenüber Flüchtlingen, Integration und Zuwanderung viel besser als manche uns das weismachen wollen.“