Sechs Millionen Euro
Um diese Summe sollen die Mitgliedsbetriebe der Wirtschaftskammer Oberösterreich in Zukunft entlastet werden. Und zwar mindestens, wie Doris Hummer, designierte Präsidentin der WKOÖ, bei der Präsentation der Reformpläne bekannt gab. Umlagesenkungen, insbesondere bei den großen und mittleren Beitragszahlern, sollen das möglich machen.
Durch die auf Bundesebene vorgeschlagenen Senkungen der Kammerumlage eins sowie Kammerumlage zwei sind österreichweite Einsparungen in der Höhe von rund 100 Millionen Euro geplant – für Oberösterreich bedeutet das laut ersten Schätzungen eine Einsparung von sechs Millionen Euro pro Jahr. „Wir gehen aber noch darüber hinaus: Meine Vorgaben sind zehn Millionen Euro bis zum Jahr 2020“, sagt Hummer. Die Hinterfragung bestehender Strukturen und die Entwicklung neuer Leistungsangebote soll zu mehr Effizienz führen. Und auch der Personalstand soll verkleinert werden – in Summe werde man etwa 40 Stellen nicht mehr nachbesetzen. „Natürlich werden wir die Organisationsstrukturen neu definieren. Digitalisierung bietet hier eine Chance, aber auch inhaltliche Neuaufstellung“, so Hummer. Beschlossen werden dürfte die Reformagenda am sechsten April, die Umsetzung der Umlagesenkungen ist für 2019 vorgesehen.
Zukunftsprojekte
Zum ambitionierten Reformkonzept, wie Doris Hummer es bezeichnet, gehören aber noch weitere Maßnahmen. Standortpolitische Initiativen zum Beispiel, für die zusätzlich vier Millionen Euro gespart werden sollen: „Mit diesem Geld wird ein oberösterreichischer Standortfonds eingerichtet und jährlich dotiert“, so die noch WKOÖ-Vizepräsidentin. Außerdem habe man noch weitere konkrete Projekte in der Pipeline, wie etwa die duale Akademie in Oberösterreich. „Also nicht nur davon reden, dass die Entscheidung für den Lehrberuf wieder attraktiv wird, sondern mit sozialer und digitaler Kompetenz auch tatsächlich etwas infrastrukturell anzubieten“, sagt Hummer. Außerdem wolle man ein Schutzpaket entwickeln, mit dem – gerade für die kleinen Betriebe – die Rechtsberatung intensiviert werden soll. „Und wir haben uns Gedanken über dieses Haus gemacht. Ich möchte, dass die WKOÖ ein Innovation-Hub ist, um kreativen Menschen eine fachliche und emotionelle Heimat zu bieten“, so Hummer. So soll etwa das Gebäude am Hessenplatz auch architektonisch verändert werden, um moderne Begegnungszonen zwischen etablierten Unternehmen und Start-ups zu ermöglichen.