"Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht"
Zum siebten Mal in Folge legt die Oberbank das beste Jahresergebnis ihrer Geschichte vor. Konkret konnte, so Generaldirektor Franz Gasselsberger, ein Überschuss nach Steuern in der Höhe von rund 181 Millionen Euro erreicht und damit um knapp neun Prozent zum Vorjahr gesteigert werden. Das Kreditinstitut wächst weiter.
Wesentlicher Erfolgsfaktor waren etwa die um 47 Prozent gesunkenen Risikovorsorgen, sie betrugen im Jahr 2016 nur noch 25 Millionen Euro. Die Wertberichtigungsquote lag bei 0,16 Prozent. Erfreulich war aber auch das stabile Dienstleistungsgeschäft – insgesamt konnte man 131 Millionen Euro an Provisionen erzielen. Der Zahlungsverkehr als die wichtigste Sparte ist um vier Prozent auf 47 Millionen gestiegen, die Kreditprovisionen lagen mit knapp 26 Millionen Euro auf gleichbleibendem Niveau zum Vorjahr. Einzig die Wertpapierprovisionen entwickelten sich rückläufig, „schuld daran war der schwache Börsenstart 2016“, sagt Gasselsberger.
Die Ertragslage der Bank sei aber auch deshalb so stabil, weil das Kundengeschäft dominiert. „Zins- und Dienstleistungsgeschäfte machen rund 96 Prozent der Erträge aus, nur vier Prozent kommen aus dem Handel“, so der Generaldirektor. Die Ertragslage sei dreimal so stark wie bei den großen europäischen Banken und liege damit ebenso über dem europäischen Schnitt wie die Kernkapitalquote von 16,3 Prozent.
Kreditwachstum
„Die regionale Diversifizierung und die Ausweitung unserer Kernkompetenzen – etwa im Kommerzgeschäft – hat uns zu einem starken Wachstum geführt“, sagt Gasselsberger. Gemeint ist damit nicht nur das Geschäftsvolumen, sondern auch die Kredite, die 2016 um über sieben Prozent auf knapp vierzehn Milliarden Euro anstiegen. Die Kommerzkredite und Investitionsfinanzierungen haben sich besonders gut entwickelt. „Bereits im ersten Quartal 2016 konnten wir um 30 Prozent mehr Investitionsprojekte als im Vorjahr betreuen“, so der Bankchef.
Ausblick 2017
Das alles führte zu der Rekordbilanz, obwohl das Zinsergebnis aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsen rückläufig war und die Bankenabgabe (38 Millionen Euro) das Institut belastete. Heuer wolle man wieder ähnlich gute Ergebnisse erreichen, wozu auch die im Jahr 2005 gestartete Expansionsstrategie weiter forciert werde: „Für 2017 sind bis zu acht Filialgründungen geplant, je zwei in Wien, Deutschland, Tschechien und Ungarn“, sagt Gasselsberger. Derzeit gibt es 159 Oberbank-Filialen. Die Dividende der börsennotierten Bank soll um zehn Cent auf 65 Cent je Aktie erhöht werden.