Brexit - Herausforderung und Chance?
Dies war die Gretchenfrage der am Donnerstagabend stattfindenden Investment Gespräche der Hypo Oberösterreich.
Rund 300 Gäste lauschten in den Linzer Redoutensälen der Diskussion des österreichischen Wirtschaftsdelegierten in London, Christian Kesberg, dem Geschäftsführer der Business Upper Austria, Werner Pamminger und Felix Hermann von BlackRock Investment Management. Der Austritt Großbritanniens aus der EU stand als Kernfrage auf der Agenda. Er sei ein Symptom einer Gesellschaftskrise, meint Kesberg. Ein Mix aus Populismus, Nationalismus und Isolation habe zu dieser Entscheidung geführt. Wirtschaftlich werde der Brexit mehr für die britische Wirtschaft als für die heimischen Exporteure spürbar werden, denn österreichische Unternehmen seien hervorragende Nischenspieler und nicht so leicht zu ersetzen. Pamminger sieht zudem eine Chance für den oberösterreichischen Wirtschaftsstandort. Oberösterreich werde zwar keine Konzernzentralen ins Land holen können, aber zumindest die Verlagerung einiger Produktionsstandorte seien durchaus realistisch. Wie wirkt sich der Brexit auf die Finanzmärkte aus? „Kaum“, sagt Investmentstratege Felix Hermann. Die weltweite „ökonomische Musik“ spiele nicht in Großbritannien oder Europa, sondern in den Schwellenländern. Für 2017 und 2018 sieht er allgemein positive globale Wirtschaftsaussichten.