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„Gegen die Einsamkeit, für die Sicherheit“

„Gegen die Einsamkeit, für die Sicherheit“

Das ist das Credo, das Eveline Pupeter, Eigentümerin des Linzer Seniorenhandy-Herstellers emporia Telecom antreibt. Mit Features wie einem Sturzalarm oder einem Notfallknopf sei es gerade für ältere Menschen auch sicherheitstechnisch relevant. Viel zu wenig Senioren würden es jedoch regelmäßig nutzen. Eine neue Studie zeigt nun, wie ältere Menschen diesen neuen Technologien gegenüberstehen.

3.000 in Österreich lebende Menschen über 50 Jahre hat das VWL-Institut der JKU gemeinsam mit dem Christian-Doppler-Labor in der größten sozialwissenschaftlichen Studie Europas zum Thema Alterung dazu befragt.

Technologie für persönliche Sicherheit

Das Ergebnis: Auch im hohen Alter haben die Befragten eine positive Einstellung zu den neuen Technologien, vorausgesetzt, sie beschäftigen sich bereits in frühen Jahren damit (76 Prozent der 50-59-Jährigen haben gegenüber dem Smartphone grundsätzlich eine positive Meinung). Die 80-Jährigen von heute haben indes nur sehr wenig Bezug zu Smartphone, Tablet & Co. Nur 18 Prozent der Generation 80-Plus zeigen sich von diesen Technologien begeistert. Wenn das Smartphone allerdings für die persönliche Sicherheit eingesetzt werden kann, sieht die Sache anders aus: Mehr als zwei Drittel der Befragten ab 50 Jahren und älter haben gegenüber Sicherheitstechnologien wie einem Sturzalarm oder einem persönlichen Notfallknopf nämlich eine positive Meinung. Ältere Menschen entwickeln demnach ein gewisses Vertrauen in die Technik, wenn man es für die Sicherheit im Alltag nutzen kann. „Der persönliche Notfallalarm, ein Sturzalarm oder Systeme, die den Aufenthaltsort im Notfall feststellen können, werden in der Umfrage sehr positiv bewertet“, so Projektleiter Rudolf Winter-Ebmer von der JKU. Diese positive Einstellung der Bevölkerung zeige, dass neue Technologien in Österreich einen großen Beitrag dazu leisten können, dass die Menschen im Alter besser zurechtkommen.

Handyschulen für leichteren Umstieg

Denn durch Sicherheitstechnologien könnten viele Risiken vermieden werden. Sicherheitstechnologien allerdings, die viel zu wenig genutzt werden, wie Pupeter sagt: „Nur 20 Prozent der Generation 60-Plus nutzen auch tatsächlich ein Smartphone. Es ist schwierig dieser Zielgruppe diese Technologien schmackhaft zu machen, oft auch, weil es zu schwer zu bedienen ist. Besonders das Touchscreen und die Tastatur sind die größten Hürden.“ Rund 150.000 Seniorenhandys verkaufe man pro Jahr in Österreich, davon nur etwa 20.000 Smartphones. „Der Verkauf zieht schon an, aber nicht so schnell, wie wir das erwartet hätten, weil die Eingewöhnungsphase relativ lange ist“, so Pupeter. Hier wolle man mit den Handyschulen ein Zeichen setzen: „Gegen die Einsamkeit, für die Sicherheit“. Zwischen 50 und 60 Jahren sei die perfekte Zeit, sich diese Technologien anzueignen, um sie im hohen Alter adäquat nutzen zu können. Mit den Handyschulen wolle man älteren Menschen den Umstieg von einem Tastentelefon auf das Smartphone erleichtern und Ängste vor der neuen Technologie nehmen.