5 W-Fragen an ...
Ferdinand Wieser arbeitet seit 45 Jahren für den Steyrer Software-Spezialisten Systemhaus BMD. Der 45-Jährige war der erste Programmierer bei BMD und hat neun Jahre später, im Jahr 1981, die Geschäftsführung übernommen. Und das sehr erfolgreich: Mittlerweile ist BMD einer der führenden Softwarehersteller in Österreich und beschäftigt rund 450 Mitarbeiter. Welches Gesetz Wieser gerne sofort ändern möchte und wie er seinen Führungsstil beschreibt, verrät er bei den 5 W-Fragen.
Welches Gesetz würden Sie gerne sofort ändern?
Wir leiden in der Lohnverrechnung sehr stark darunter, dass dauernd Gesetze verändert werden. Häufig sind massive Softwareveränderungen nötig und das macht langfristige Vorlaufzeiten bei Gesetzesordnungen notwendig. Daher würde ich dafür sorgen, dass es bei Gesetzesänderungen längere Vorlaufzeiten gibt.
Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?
Nicht autoritär – sondern mitarbeiterorientiert, die Mitarbeiter werden eingebunden. Wir haben auch eine eigene Steuerungsgruppe „Mitarbeiterzufriedenheit“ bei BMD.
Wann sind Sie zufrieden?
Wenn ich sehe, dass Kunden und Mitarbeiter zufrieden sind.
Warum sind Sie bereits so lange bei BMD?
Meine Zeit bei BMD ist eine wunderbar schöne Geschichte, weil ich dauernd mit Veränderungen konfrontiert und damit ständig gefordert bin. Wenn ich 40 Jahre zurückblicke, hat sich alles dramatisch verändert. Die Softwareentwicklung ist sicher um den Faktor Zehn komplexer geworden.
Ein Blick in die Zukunft: Was glauben Sie, wird in 30 Jahren völlig normal sein, was wir uns heute noch gar nicht vorstellen können?
Man glaubt jetzt, dass es eh nicht mehr so viele technologische Weiterentwicklungen geben kann, aber die Technologie wird sich noch enorm erweitern. Jeder persönliche Bereich wird total digitalisiert werden – es bleibt nichts von der Digitalisierung verschont. Bei der Schnelligkeit dieser Entwicklung gibt es aufgrund der dafür benötigten Entwickler ein bisschen eine Grenze: Es gibt nicht so viele Entwickler, die das machen wollen.
Kräftiges Wachstum
Zufrieden kann Wieser auch über das abgelaufene Geschäftsjahr sein. Der Umsatz stieg um über zehn Prozent auf 44,8 Millionen Euro. Grund für das kräftige Wachstum seien die Digitalisierung und die Registrierkassenpflicht. In Steyr wird aktuell ein drittes Firmengebäude gebaut, in dem ab Herbst 2018 einmal 180 Mitarbeiter einen Platz bekommen. Jetzt ist ein Teil der Mitarbeiter wegen mangelndem Platz in anderen Gebäuden in der Stadt untergebracht.