OÖ Konjunkturreport: positive Entwicklung aller wichtigen Wachstumsindikatoren
Die Prognosen für Oberösterreichs Wirtschaft sind gut: Für das Jahr 2017 wird ein reales Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent erwartet. Maßgeblich verantwortlich sind steigende Exporte und eine zunehmende Investitionstätigkeit.
Seit 2015 gibt es für Oberösterreich einen eigenen Konjunktur- und Wirtschaftsreport, der die wirtschaftliche Entwicklung des Bundeslandes beleuchtet. Diesem zufolge wird die Wirtschaft heuer um 2,7 Prozent wachsen. Die Dynamik habe sich vor allem im vergangenen Halbjahr deutlich erhöht: Der Außenhandel profitiert vom starken Welthandel, der oberösterreichische Export wächst 2017 um etwa 4,9 Prozent. Dies sei „ein Sprung im Vergleich zu den Vorjahren“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl. Durch die gute Stimmung im Land steigen auch die Investitionen entsprechend, das reale Wachstum liegt heuer bei 3,5 Prozent. „Das ist der wichtigste Faktor – nicht nur wegen der zusätzlichen Wertschöpfung, der Arbeitsplätze und damit der Standortabsicherung, sondern auch, weil er zeigt, dass die Investoren in den Standort vertrauen“, so Strugl. Besonders stark gestiegen sind die Investitionen in die Ausrüstungen und Erweiterungen (4,9 Prozent).
Weniger Arbeitslose – Trendwende geschafft?
Das Wirtschaftswachstum sorgt auch für mehr Arbeitsplätze und damit für einen Beschäftigungsanstieg von voraussichtlich 1,8 Prozent in Oberösterreich. Man geht davon aus, dass die Jahresarbeitslosenquote im Jahr 2017 auf 5,7 Prozent und 2018 auf 5,5 Prozent sinken wird. Trotz der erfreulichen Zahlen gebe es aber auch Risiken – der Beschäftigungszuwachs sei etwa zu einem großen Teil durch Arbeitskräfteüberlassung entstanden und Frauen seien nach wie vor häufig im Handel und im öffentlichen Dienst beschäftigt, so Thomas Raferzeder von der Abteilung Statistik der oberösterreichischen Landesregierung. Laut Strugl steige das Arbeitsvolumen zwar insgesamt, dennoch gebe es bei Potentialgruppen wie ältere Arbeitnehmer, Migranten und Langzeitarbeitslose „noch einige Hausaufgaben zu erledigen“.
Generell dürfe man die Bemühungen in der konjunkturellen Aufschwungphase nicht zurückschrauben, die positiven Entwicklungen müsse man viel mehr für Reformen nützen. „Jetzt ist Zeit für disziplinierte Budgetpolitik und weitere Investitionen in die Bereiche Digitalisierung, Forschung, Bildung und Infrastruktur – das sind die Treiber der Zukunft“, so Strugl.