„Ich darf Sie ganz herzlich an Bord begrüßen“ …
… sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl augenzwinkernd vor versammelter Presserunde auf der MS Wissenschaft. Noch bis 24. September kann man im Bauch des Schiffes interaktiv erleben, wie Meeres- und Ozeanforschung funktioniert. Im Rahmen der MS Wissenschaft wurde im OÖ Science Talk auch über nachhaltige Innovationskonzepte in der Energiepolitik und Kunststofftechnik diskutiert.
„Die interaktive Ausstellung an Bord der MS Wissenschaft ist ein gutes Beispiel dafür, wie Forschung auf eine unterhaltsame Weise erlebbar sein kann“, sagt Strugl. Von 20. bis 24. September macht sie in Linz Halt, das 100 Meter lange Frachtschiff ist voll beladen mit Forschung zum Anfassen und Mitmachen. Unter dem Motto „Meere und Ozeane. Entdecken, nutzen, schützen“ geben rund 30 Exponate Einblicke in die Meeresvielfalt. Zudem verdeutlicht sie, wie wichtig ein nachhaltiger Umgang mit dem Meer und unserer Umwelt ist. „Oberösterreichs Forschungsaktivitäten nehmen in punkto Nachhaltigkeit in der Energiepolitik, der Logistik und der Kunststofftechnik eine wichtige Vorreiterrolle ein. Die Entwicklung nachhaltiger Technologien erlaubt es, Umweltbelastungen massiv zu verringern“, so Strugl. Nicht zuletzt soll es im Hinblick auf den Fachkräftemangel auch darum gehen, Wissenschaft begreifbar zu vermitteln, insbesondere für junge Menschen. Die MS Wissenschaft sei dafür ein gutes Beispiel. Das sieht auch die dafür zuständige Projektleiterin, Beate Langhof, so: „Man wird auf eine Meeresexpedition mitgenommen und kann diese Welt spielerisch erforschen. Wir bilden den aktuellen Stand der Forschung ab und verknüpfen dies mit interaktiven Elementen.“
Science Talk
Während die MS Wissenschaft einen spielerischen Umgang mit den Weltmeeren und der Umwelt näher bringen will, beleuchtete der im Ars Electronica Center stattfindende Science Talk nachhaltige Innovationskonzepte in Energie, Logistik und Kunststofftechnik. Dabei wurden vor allem zwei Themen diskutiert, das „Design4Recycling“ und das „Research2Reduce“. „Unter dem Schlagwort Design for Recycling soll bereits in der Designphase eines Produkts dessen Recyclingfähigkeit mitgedacht werden“, so Wilfried Enzenhofer, Geschäftsführer von Upper Austrian Research. Dies soll ganz neue, innovative Perspektiven eröffnen, etwa indem sich Kunststoffe selbst „heilen“ können, wie Enzenhofer ausführt: „Es werden gerade Polymere entwickelt, die durch die Einwirkung von äußeren Reizen, wie Licht oder Wärme, gezielt ihre Struktur und damit verbundenen Eigenschaften ändern können. Dadurch erhalten sie die Fähigkeit, sich selbst zu heilen, da Materialdefekte durch äußere Reize repariert werden können.“ Das zweite vieldiskutierte Thema ist jenes der Kohlendioxid-Verringerung, also „Research2Reduce“. Denn eine CO2-arme Wirtschaft erhöhe nicht nur die Wettbewerbschancen der heimischen Forschungseinrichtungen, sondern auch die Führungsrollen von Unternehmen bei der Entwicklung von innovativen, energieeffizienten Technologien.