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Breitbandausbau

100 Millionen Euro für Breitbandausbau

Bis 2022 will das Land Oberösterreich eine flächendeckende und leistungsfähige Internetversorgung im ganzen Bundesland realisieren. Und hat dafür nicht nur einen großen Schwerpunkt im Landesbudget gesetzt, sondern mit der Fiber Service OÖ (FIS) auch eine eigene GmbH gegründet, die das Projekt vorantreiben soll.

Hohe Übertragungsbreiten schaffen, und zwar nicht nur in den Ballungsräumen, sondern auch am Land – so lautet eine von vielen Maßnahmen, die Oberösterreich zur führenden Digitalregion machen soll. Denn gerade dort gebe es großen Aufholbedarf, sagt Wirtschafts- und Forschungsreferent Michael Strugl: „Die Unterversorgung ist in ganz Oberösterreich sowie auch Österreich in verschiedenen ländlichen Regionen spürbar.“

Eigentlich ist es Aufgabe des Bundes, den Ausbau von digitaler Infrastruktur mit der Breitbandmilliarde zu bewerkstelligen. Weil dieser aber zu bürokratisch und langsam sei, wolle man in Oberösterreich dafür sorgen, dass es schneller geht. „Wir können nicht so lange warten, bis die Mittel des Bundes verstärkt werden, daher nehmen wir Landesbudget“, so Strugl. Insgesamt werden in den kommenden fünf Jahren 100 Millionen Euro in die flächendeckende Breitband-Infrastruktur investiert.

Passiver Infrastrukturhersteller

Eine zentrale Rolle soll dabei der neu gegründeten Fiber Service OÖ zukommen, deren Hauptaufgabe die Schaffung von sogenannten „offenen Netzen“ ist. „Wir werden als passiver Infrastrukturhersteller agieren“, sagt Geschäftsführer Martin Wachutka. Die Landesgesellschaft werde Glasfaserleitungen errichten, jedoch nicht als Netzanbieter auftreten. „Wir wollen nicht in direkte Konkurrenz mit bestehenden Anbietern treten. Ziel ist es, die geschaffene Infrastruktur an die Provider zu vermieten, die auch die aktiven Serverkomponenten wie Router und Server betreiben.“

Diskrepanz bei Angaben im Breitbandatlas

Ein Hindernis beim Breitbandausbau und der Förderaktivitäten ist der Breitbandatlas des Infrastrukturministeriums, der falsche Angaben über die tatsächliche Versorgungsqualität in Oberösterreich aufweist. „Dieser ist dafür verantwortlich, dass nur ein Viertel der Breitbandanschlüsse förderbar ist, obwohl in unserem Bundesland eine Förderung in einem weit höheren Ausmaß nötig wäre“, so Strugl. Daher fordert er mit Landeshauptmann Thomas Stelzer eine Überprüfung dieser Förderkarte seitens des Bundes.

v.l.n.r.: Horst Gaigg, Breitbandbeauftragter des Landes OÖ, Landeshauptmann-Stv. Michael Strugl, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Martin Wachutka, Geschäftsführer der Fiber Service OÖ