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Wirtschaftliche Stimmung

Stimmungslage?

Zuversichtlich, mit leichter Tendenz zur Zurückhaltung: Das ist das Ergebnis des im Oktober diesen Jahres zum dritten Mal durchgeführten IMAS-Konjunktursensor zur wirtschaftlichen Grundstimmung in Oberösterreich.

Nicht nur Zahlen und Fakten beeinflussen die wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch „weiche“ Faktoren, sagt Wirtschaftsreferent und LH-Stv. Michael Strugl: „Die Bevölkerung hat ein feines Gespür für Wirtschaftsverläufe. Die Stimmungslagen zeigen uns, mit welchem Maß an Verständnis und Zustimmung man in der Bevölkerung bei Konzepten und Maßnahmen rechnen kann“ Untersucht wurde unter der Federführung von Paul Eiselsberg, IMAS-International, die Stimmungslage der oberösterreichischen Bevölkerung im Hinblick auf das Wirtschaftsklima. Dazu wurden – zum dritten Mal nach April und Oktober 2016 – im Oktober 2017 500 Personen telefonisch befragt.

Stimmungsbarometer

Gegenwart – positive Grundstimmung steigt : Drei Fünftel der Oberösterreicher (60 Prozent) sind der Ansicht, dass wir aktuell in einer eher glücklichen Zeit leben, jeder vierte Oberösterreicher (28 Prozent) sieht die derzeitige Situation allerdings auch eher pessimistisch. Dennoch sei seit dem Vorjahr eine deutlich positivere Grundstimmung spürbar, so Eiselsberg.

Zukunft – Zuversicht steigt : Im Vergleich zum Vorjahr ist auch ein deutlicher Anstieg an Optimismus für die Zukunft bemerkbar: Rund 60 Prozent blicken beruhigt in die wirtschaftliche Zukunft Oberösterreichs (+19 Prozent zu Oktober 2016). Fast ein Drittel wiederum sehen die künftige wirtschaftliche Lage sorgenbehaftet.

Bei der Frage, wie man die wirtschaftliche Attraktivität Oberösterreichs stärken könne, nannten die Befragten vor allem die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen, Steuersenkungen, Bürokratieabbau und eine verbesserte Verkehrssituation. „Das ist für uns besonders interessant, da sich die Problemsicht der Bevölkerung, was man zur wirtschaftlichen Stärkung Oberösterreichs beitragen kann, mit jener der Politik deckt“, sagt Strugl. Vor allem die Staatsverschuldung und die steuerliche Belastung werden dabei als zentrale Wirtschaftsprobleme gesehen.

Interessanter Aspekt: Die Verbesserung der allgemeinen Grundstimmung und der wirtschaftlichen Entwicklung wird in der individuellen, persönlichen Lebenslage oft nicht bewusst wahrgenommen. Zwei Fünftel der Oberösterreicher (44 Prozent) haben demnach das Gefühl, sich heute eher weniger leisten zu können als noch vor einem Jahr. Weitere 44 Prozent geht von immerhin gleichbleibenden persönlichen Verhältnissen aus. Seit dem letzten Befund 2016 zeigt sich jedoch ein Anstieg in der Vermutung, sich effektiv weniger leisten zu können als noch vor einem Jahr. Eine Erklärung dafür, wäre, dass die Steuer- und Abgabenlast als zu hoch empfunden werde, so Eiselsberg. Strugl spricht in diesem Kontext von einer ambivalenten, aber realistischen Einschätzung der Bevölkerung: „Die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung wird positiv gesehen, die eigene Stimmung ist jedoch vorsichtiger und zurückhaltender. Dieses Bild ist relativ pragmatisch, aber realistisch.“