WAS BLEIBT, WAS KOMMT, WAS GEHT?
Neues Jahr, neues Glück, neue Herausforderungen, neue Pläne. Ja, aber welche? Ein Blick in die Zukunft von AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer, WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer und AK OÖ-Präsident Johann Kalliauer.
Gerhard Straßer, Landesgeschäftsführer, AMS Oberösterreich
Was sind die größten Herausforderungen, die Sie 2018 meistern möchten?
Straßer_Ich erwarte für 2018 ein robustes Wirtschaftswachstum. Damit wird einerseits die Nachfrage nach Arbeitskräften weiter steigen, sich andererseits aber auch der Fachkräftemangel in den Wachstumsbranchen erhöhen. Daher forcieren wir mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die Qualifizierung von ungelernten Arbeitskräften in Richtung Lehrabschluss.
Was soll 2018 anders sein als 2017?
Straßer_Bei den Schulabgängern müssen sich die Basiskenntnisse und Kompetenzen verbessern. Wir als AMS sind hier sehr oft Reparaturwerkstatt. Hier braucht es schnell Verbesserungen. Und die älteren Arbeitsuchenden über 50 müssen wieder mehr Chancen am Arbeitsmarkt bekommen. Zum einen brauchen diese Menschen einen Job und zum anderen brauchen die Unternehmen dringend Personal.
Welche Schlagzeile wünschen Sie sich 2018 über das AMS OÖ in den Medien?
Straßer_"OÖ hat die niedrigste Arbeitslosenquote aller Bundesländer" und "Die Dienstleistungen des AMS sind top".
Was sind die größten Herausforderungen, die Sie 2018 meistern möchten?
Hummer_Der weitere Ausbau der neuen OÖ Standortpartnerschaft, damit unser Bundesland so schnell als möglich in die Top-Liga der europäischen Wirtschaftsstandorte aufsteigt. Der globale Wettbewerb zwingt uns die Themen Fachkräfte, Innovation, Digitalisierung, Entlastung und Export noch mehr als bisher in den Fokus zu nehmen. Alle wichtigen Akteure aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung müssen da an einem Strang zu ziehen. Die WKO Oberösterreich versteht sich als Initiator und Treiber dieser wichtigen neuen Zusammenarbeit. Denn Standortqualität ist Lebensqualität.
Was soll 2018 anders sein als 2017?
Hummer_Das Jahr 2018 soll und wird für unsere Betriebe und alle ihre Mitarbeiter wichtige grundsätzliche Entlastungen bringen. Stichworte: Flexible Arbeitszeiten, Bürokratieabbau, weg mit Mehrfachstrafen. Als WKO Oberösterreich liefern wir 2018 die weiteren Bausteine zum großen oö. Unternehmensschutzpaket, das unseren 96.000 Mitgliedsbetrieben einen bis zu sechsfachen Nutzen bringt. Es beinhaltet eine Rechtsschutzversicherung in Verwaltungsstrafverfahren, eine Rund-um-die-Uhr Soforthilfe durch Rechtsanwälte bei Kontrollen durch Arbeitsinspektorat und Finanzpolizei, die Aufstockung des arbeitsrechtlichen Beratungsdienstes der WKOÖ, eine Rechtsvertretung vor dem Arbeitsgericht, bei Betriebsanlagen- und Baurechtsverfahren, eine Cyber-Security-Hotline bei IT-Sicherheitsproblemen und ein Service-Scheckheft unserer Standortpartner.
Welche Schlagzeile wünschen Sie sich 2018 über die WKOÖ in den Medien?
Hummer_Die WKO Oberösterreich ist die fachliche und emotionale Heimat für alle unternehmerisch denkenden Menschen!
Welche Schlagzeile wünschen sie sich 2018 über die AK OÖ in den Medien?
Hummer_Die oö. AK-Führung beschreitet wieder den traditionellen oberösterreichischen Weg des Miteinanders, bekennt sich zur engagierten, gemeinsamen Arbeit an den zentralen standortpolitischen Themen und bedankt sich bei allen Unternehmern für ihre engagierte Arbeit.
Was sind die größten Herausforderungen, die Sie 2018 meistern möchten?
Kalliauer_Das kommende Jahr wird ein sehr forderndes – besonders für uns Interessenvertretungen. Die neue Bundesregierung plant einige Maßnahmen, die die Arbeitnehmer in diesem Land schwer treffen werden, wie zum Beispiel die Ausweitung der Arbeitszeiten, die Schwächung der Sozialpartnerschaft oder massive Einschnitte bei den Krankenversicherungsträgern und bei der AUVA. Auch landespolitisch sind wir unter Schwarz-Blau auf recht arbeitnehmerfeindlichem und unsozialem Kurs. Ich denke dabei an die drohenden Kürzungen bei den Sozialvereinen oder bei der Nachmittagskinderbetreuung. Das werden wir ganz sicher nicht alles einfach so hinnehmen, sondern da werden wir dagegenhalten. Dafür zu sorgen, dass die Arbeitnehmer und jene, die es sich nicht richten können, nicht unter die Räder kommen – das sind unsere größten Herausforderungen für 2018.
Was soll 2018 anders sein als 2017?
Kalliauer_Das Jahr 2017 war geprägt von Themen und politischen Forderungen, die vor allem ein Ziel hatten: Wähler-Stimmen zu fischen. Da schreckten so manche Parteien und ihre Vertreter auch nicht davor zurück, falsche Tatsachen zu verbreiten oder Dinge, die gut funktionieren, schlecht zu reden und so zu „Problemfällen“ zu konstruieren. Beim Thema Sozialpartnerschaft ist das etwa so gelaufen: Wenn man ein Modell, das sich jahrzehntelang hervorragend bewährt hat und das Österreich zu einem der reichsten Länder der Welt gemacht hat, plötzlich in Frage stellt, dann hat das nichts mit der Sache selbst zu tun, sondern dient nur dem Zweck, politisches Kleingeld zu machen. Auch die Diskussion um die Arbeiterkammer-Beiträge ist inszeniert. Die Menschen wissen, was sie an ihrer AK haben und zahlen ihren Beitrag – durchschnittlich 20 Cent am Tag – gerne, wie uns auch Umfragen bestätigen. Sie bekommen ja auch ein Vielfaches davon zurück. Die Kammerumlage zu senken, würde die direkte Schwächung der Mitglieder bedeuten. Das hätte fatale Folgen und würde den sozialen Frieden gefährden. 2018 muss daher Schluss sein mit den ständigen Angriffen auf die Kammern und die Sozialpartnerschaft. Die Regierung soll uns einfach arbeiten lassen.
Welche Schlagzeile wünschen Sie sich 2018 über die AK OÖ in den Medien?
Kalliauer_"AK erkämpft 2018 wieder zig Millionen Euro für ihre Mitglieder".
Eine Schlagzeile, die Sie sich 2018 über die WKOÖ wünschen?
Kalliauer_"WK ist beindruckt von den Leistungen der Arbeitnehmer und honoriert dies."