Wirtschaftsbund-Umfrage: Hochkonjunktur schafft Zuversicht für neues Jahr
Steuersenkung, Entbürokratisierung, Arbeitszeitflexibilisierung und Deregulierung – allesamt Themen, die Unternehmern unter den Nägeln brennen. Ergeben hat das eine Umfrage des Wirtschaftsbund OÖ, der seine Mitglieder im Dezember 2017 nach den wirtschaftlichen Entwicklungschancen für 2018, der Meinung zu Inhalten aus dem neuen Regierungsprogramm sowie zu wirtschaftspolitischen Themen, befragt hat. Die Ergebnisse.
- Neues Jahr beginnt mit Zuversicht
Über 90 Prozent der Befragten gaben an, mit einer besseren oder gleichbleibenden Unternehmensentwicklung für das kommende Jahr zu rechnen. Diese Zuversicht sei wichtig, denn „eine gute Stimmung und lebhafte Exportdynamik positiv auf Wachstum und Kaufkraft aus", so WKOÖ-Präsidentin und Wirtschaftsbund-Landesobfrau Doris Hummer. In weiterer Folge sei diese Entwicklung außerdem ein Turbo für Investitionen, weil die Unternehmen mit Optimismus ihre Produktionskapazitäten ausbauen würden. Die Investitionen, die sich 2017 bereits gut entwickelt haben (6,2 Prozent), sollen durch die Wachstumsaussichten 2018 also noch weiter ansteigen, erwartet werden verstärkt Erweiterungsinvestitionen.
- Deregulierung gefordert
Die Entrümpelung von Vorschriften und Gesetzen für mehr Freiheiten im Unternehmertum gaben 96 Prozent der Befragten als sehr wichtig oder wichtig an. 78 Prozent halten laut Umfrage die Flexibilisierung der Arbeitszeit für dringend notwendig, weitere elf Prozent für wichtig.
- Fokus auf KMUs
98 Prozent halten es für wichtig, die Wirtschaft in den Regionen durch gezielte Maßnahmen zu stärken und den Fokus künftig mehr auf Klein- und Mittelbetriebe zu legen. Ein Ergebnis, das Wirtschaftsbund-Landesgeschäftsführer Wolfgang Greil gerne aufgreift: „Heute wird sehr oft von Start-ups gesprochen. Das ist auch gut so, aber wir dürfen nicht auf unsere Handwerksbetriebe und vielen kleinen und mittleren Familienunternehmen in den Regionen vergessen."
Mit der neuen Wirtschaftsbund-Kampagne „Wirtschaft in der Region" will man daher genau diese Betriebe in den Mittelpunkt stellen. Eine Plattform für „Best Practice Beispiele" sowie ein Wettbewerb für die besten Regional- und Kooperationsprojekte sei bereits in Ausarbeitung. "Wir werden unseren Beitrag auf regionaler Ebene leisten. Ich bin aber auch zuversichtlich, dass sich die Rahmenbedingungen für KMUs mit den Vorhaben der neuen Regierung verbessern werden", so Greil.
- Senkung der Steuer- und Abgabenquote
95 Prozent finden eine Senkung der Steuer- und Abgabenquote auf unter 40 Prozent, sowie die Senkung der Lohn- und Einkommenssteuer sehr wichtig oder wichtig.
- Fachkräftemangel bekämpfen
Der schnell wachsende Mangel an Fachkräften stellt nach wie vor ein großes Problem in Oberösterreich dar. 96 Prozent der befragten Mitglieder sprechen sich für eine Fachkräfteoffensive und die Aufwertung der Lehre aus. Beim Thema Bildung sind 93 Prozent für ausreichende Deutschkenntnisse vor Schulantritt und 92 Prozent befürworten die verpflichtende Fortbildung von Pädagogen. 94 Prozent stimmten für ein duales Ausbildungssystem.
- Mehrheit für Krankenkassen-Fusion
Bei der Frage nach einer Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger stimmten 82 Prozent der Befragten dafür und sehen darin ein großes Einsparungs- und Verbesserungspotential. Zehn Prozent glauben nicht, dass diese Reform etwas bringt und sieben Prozent befürchten dadurch gar eine Leistungsminderung.