5 W-Fragen an …
Vor einem Jahr trat Werner Steinecker die Nachfolge des langjährigen Energie AG-Generaldirektors Leo Windtner an. Anlässlich des einjährigen Jubiläums zieht Steinecker im Rahmen von 5 W-Fragen ein Resümee und spricht über Herausforderungen sowie seinen Führungsstil.
Wie lautet Ihr Resümee nach einem Jahr als Generaldirektor der Energie AG?
Steinecker_Man kann ohne Übertreibung sagen, dass es ein Jahr mit vielen neuen Erfahrungen für mich war. Natürlich kannte ich das Tagesgeschäft als Technik-Vorstand, die vielen zusätzlichen Anforderungen an den Generaldirektor haben mich da und dort aber schon überrascht. Ich glaube, die Energie AG hat den Wechsel von Leo Windtner zu Werner Steinecker gut gemeistert. Es hat sich alles sehr rasch eingeschwungen und es läuft.
Was war der größte Erfolg in diesem ersten Jahr?
Steinecker_Eindeutig, dass es gelungen ist, die Mitarbeiter für die digitale Reise zu motivieren und zu begeistern. Das ist schon was ganz Besonderes, weil hier sehr viele Umbrüche auf uns zukommen, die wir heute wahrscheinlich noch gar nicht abschätzen können. Das gesamte Team zieht mit und ich habe das Gefühl, dass sich in vielen Bereichen eine Start-up-Mentalität breitmacht. Das bringt uns weiter. Das sieht man auch bei den Ideen, die uns im Vorstand immer wieder präsentiert werden und vor der Umsetzung auf dem Prüfstand stehen.
Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?
Steinecker_Auch wenn es rund um meine Amtsübernahme Unsicherheiten gegeben hat – davon ist heute nichts mehr zu spüren, es hat sich alles eingependelt. Ich bin trotz meiner Position als Generaldirektor ein ganz normaler Mensch. Ich bin schon immer gut damit gefahren, dass ich vertrauen kann. Man muss auch bereit sein, sich von seinen Mitarbeitern in diversen Fragen beraten zu lassen. Jeder von ihnen hat im persönlichen Spezialgebiet einen wesentlich reicheren Fundus an Wissen und Erfahrung, als ich ihn als Chef je haben kann. Ich stehe aber schon auch für einen offenen Umgang miteinander, ohne zu taktieren – ich sage, was ich mir denke.
Was ist das Schwierigste an Ihrem Job?
Steinecker_Bei der Energie AG ist von allen – auch vom Generaldirektor – in allen Bereichen Innovationsdenken gefordert. Man kann aber nicht in allen Spezialgebieten am gleichen Level wie die Experten sein, da hilft wieder mein grundsätzliches Vertrauen in die Kollegen. Die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden sind im Vergleich zu meiner Tätigkeit als Technik-Vorstand viel breiter und haben mehr mit der strategischen Ausrichtung des Gesamtunternehmens zu tun als mit konkreten Projekten. Das ist eine schwierige, aber zugleich auch spannende Aufgabe. Herausfordernd ist auch, alles zeitlich unter einen Hut zu bringen.
Was soll Ihnen später einmal nachgesagt werden?
Steinecker_Als Generaldirektor kann man nicht alles alleine machen, man braucht ein Team um sich. Dort dürfen nicht nur Realisten das Wort haben, sondern eben auch Phantasten und Träumer. Man sagt, „Querdenker verändern die Welt, die Angepassten und Braven hinterlassen kaum Spuren“. Ich will mit der Energie AG und der Belegschaft Spuren hinterlassen, daran arbeiten wir jeden Tag. Und ich glaube, dass wir durch den aktuellen Wandel und die voranschreitende Digitalisierung an einem Punkt sind, an dem wir tatsächlich Spuren hinterlassen und Meilensteine erreichen werden, die das Unternehmen auf lange Zeit prägen werden.