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Miba

Miba wächst kräftig und kauft sich in neues Geschäftsfeld ein

Der Zulieferkonzern hat innerhalb von sieben Jahren den Umsatz auf 888 Millionen Euro verdoppelt. Mit dem Kauf der Industriegleitlager-Sparte der John Crane Group steigt Miba in ein neues Geschäftsfeld ein.

Die Miba Gruppe mit Hauptsitz in Laakirchen hat ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich. Der Umsatz stieg um 18 Prozent auf 888 Millionen Euro. Damit verdoppelte der Zulieferkonzern den Umsatz innerhalb von sieben Jahren. „In den nächsten zwei Jahren wollen wir die Milliarden-Grenze knacken “, sagt Vorstandsvorsitzender F. Peter Mitterbauer. Das Familienunternehmen mit weltweit 23 Werken erwirtschaftete die Hälfte des Umsatzes im Automotive-Bereich. Der Rest teilt sich auf viele verschiedene Sparten auf, wie Lkw und Bus, Kraftwerken, Baumaschinen, Industrieanwendungen oder landwirtschaftliche Fahrzeuge. „Das sind alles sehr zyklische Märkte. Da sie aber verschiedene Zyklen haben, ist unser Gesamtportfolio sehr stabil“, sagt Finanzvorstand Markus Hofer.

Mit 384 Millionen Euro wird der größte Teil des Umsatzes im Sinter-Bereich gemacht, gefolgt von Gleitlagern (Bearing) mit 208 Millionen und Reibbeläge (Friction) mit 179 Millionen Euro. Die Miba ist laut eigenen Angaben einer der weltweit wichtigsten Anbieter von Motorengleitlagern. Nun steigt das Unternehmen mit dem Kauf der Industriegleitlager-Sparte der John Crane Group mit drei Produktionsstandorten in den USA und einem Werk in Deutschland in ein neues Geschäftsfeld ein. Diese werden etwa in Gas- und Dampfturbinen verwendet. „Wir hatten diesen Bereich bereits viele Jahre am Radar“, so Mitterbauer. Dem Verkäufer, der britischen Smith Group, hätte der Bereich nicht mehr in das Portfolio gepasst. Die Wettbewerbsbehörde genehmigte den Kauf bereits, das Closing soll im Mai stattfinden. Dann kommen 350 Mitarbeiter und rund 50 Millionen Euro Umsatz zur Miba Gruppe dazu.

Neue Produktionen in China

Mit zwei Drittel wird der Großteil des Umsatzes in Europa erwirtschaftet. „Wir werden in Europa weiter wachsen. Schnelleres Wachstum wird es aber in Asien und Amerika geben“, sagt Mitterbauer. „Viele Chancen“ sieht der Vorstandsvorsitzende in China und die wolle man auch „tatkräftig nutzen“. Daher werden in den kommenden vier Jahren 100 Millionen Euro investiert , 20 Millionen Euro davon in zwei neue Produktionsstandorte. Die Miba ist seit 2007 in China vertreten und beschäftigt dort bereits 1.000 Mitarbeiter.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr (per 31. Jänner) erhöhte sich die Beschäftigtenanzahl um rund 1.000, seit Februar beschäftigt die Gruppe mehr als 7.000 Mitarbeiter. Rund 2.600 davon arbeiten in Oberösterreich. In den nächsten drei Jahren werden weltweit weitere 2.000 Mitarbeiter gesucht , davon rund 400 in Österreich. Aktuell suche man etwa für die Gleitlagerproduktion in Laakirchen 20 Metalltechniker. Zur Lehrlingssuche sagt Mitterbauer: „Derzeit finden wir gerade noch ausreichend Lehrlinge. Es könnten aber durchaus mehr sein.“ Der Miba-Chef wünscht sich eine Steigerung des Stellenwerts der Lehre. Lehrlinge hätten in der Miba einen 100 Prozent sicheren Job und Karrieremöglichkeiten: „Ein Drittel aller Miba-Mitarbeiter haben als Lehrlinge begonnen.“ Als eine erfolgreiche interne Aus- und Weiterbildung nennt Mitterbauer die Lehre im zweiten Bildungsweg, wo interessierte Mitarbeiter eine zweijährige berufsbegleitende Ausbildung absolvieren könnten. Zuletzt hätten daran etwa gelernte Bäcker, Frisöre oder auch Köche teilgenommen.

Derzeit finden wir gerade noch ausreichend Lehrlinge. Es könnten aber durchaus mehr sein.

F. Peter Mitterbauer Vorstandsvorsitzender, Miba