WKOÖ startet mit Dualer Akademie
Rund 2.500 junge Menschen absolvieren jährlich die AHS-Matura, etwa 1.800 Personen brechen ihr Studium ohne Abschluss ab und sind ohne Berufsausbildung. Das neue Trainee-Programm der Wirtschaftskammer Oberösterreich, die Duale Akademie, richtet sich genau an diese Zielgruppe. Die ersten Klassen in Linz und Ried mit der „Lehre für AHS-Maturanten“ beginnen im Herbst.
Gestartet wird mit zwei Ausbildungen in „Technics“ (Schwerpunkt Mechatronik) und „Trade and Logistics“ (Schwerpunkt Großhandel). Die bisher 20 fixierten Teilnehmer (13 Mechatroniker, 7 Großhändler) werden in eineinhalb bis zweieinhalb Jahren „modernste Berufsbilder lernen, die auf dem Arbeitsmarkt extrem gefragt sind.“ Attraktiv sei die Duale Akademie neben der Berufsausbildung auch vom finanziellen Aspekt her, so Hummer: „Die Teilnehmer werden ab dem ersten Ausbildungstag auf Höhe des Mindestkollektivvertrages der jeweiligen Branche entlohnt. Die Ausbildungsbetriebe zahlen die üblichen Lehrlingsentschädigungen, das AMS legt die Differenz zum Mindestkollektivvertragslohn dazu.“
Mit dem Technologieunternehmen Siemens und dem Großhandelsunternehmen Kellner&Kunz sind bereits zwei Leitbetriebe mit an Bord, 19 Betriebe haben bis dato Teilnehmer an die Duale Akademie entsandt, in Summe haben rund 70 Betriebe Interesse daran bekundet. „Die Duale Akademie spricht eine neue Zielgruppe an, die bisher im technischen Bereich vernachlässigt wurde. Wir brauchen als international aufgestelltes Technologieunternehmen alle Qualifikationsebenen“, so Josef Kinast, Geschäftsführer der Siemens AG Österreich. Siemens beispielsweise bietet zehn Ausbildungsplätze für die Duale Akademie an, mit einem Einstiegsgehalt von rund 1.800 Euro brutto. Die meiste Zeit der „Lehre für Maturanten“ wird im Betrieb gearbeitet, die restliche Zeit in den Kompetenzzentren der Berufsschulen und bei weiteren Bildungsanbietern wie Unis oder FHs gelernt. Das ambitionierte Ziel der Dualen Akademie bringt WKOÖ-Direktor-Stellvertreter Gerald Silberhumer auf den Punkt: „In den nächsten fünf Jahren wollen wir insgesamt 30.000 zusätzliche Fachkräfte und jährlich 1.000 zusätzliche Lehrlinge für Oberösterreichs Betriebe gewinnen.“