Standortausbau für Primärversorgungseinheiten
Primärversorgungsmodelle bieten neben dem bewährten Modell „Hausarzt“ eine weitere Möglichkeit zur medizinischen Versorgung. Präsident der Ärztekammer Thomas Fiedler, Landesrätin Christine Haberlander und Obmann der OÖGKK Albert Maringer berichten im Zuge einer Pressekonferenz über die Erweiterung des relativ neuen Modells zur Absicherung der medizinischen Grundversorgung.
Albert Maringer, Obmann der OÖGKK eröffnet die Pressekonferenz mit den Worten: "Wir sind das Musterbundesland in puncto Primärversorgung in Österreich. Wir haben bereits vier Primärversorgungseinheiten in Betrieb. Wir sind in Oberösterreich nicht zuletzt durch unsere erfolgreiche Kooperation auf regionaler und lokaler Ebene Vorreiter."
Die Versorgung erfolge „aus einem Guss“. Allgemeinmediziner, Fachpersonal aus den Bereichen Krankenpflege, Physio- und Psychotherapie, Diätologie, Sozialarbeit und dergleichen arbeiten zusammen und sollen die medizinische Grundversorgung auch zukünftig absichern. Maringer betont die gute Zusammenarbeit zwischen OÖGKK , Land Oberösterreich und der Ärztekammer für Oberösterreich.
Man arbeite daran, die bisher vier auf über zwanzig Versorgungszentren bis 2021 zu erweitern. Durch die Versorgungszentren könne man den Hausärztemangel entgegenwirken. Erweiterte Öffnungszeiten machen die Zentren für Mediziner, Krankenpfleger und Therapeuten usw. als Arbeitsplatz attraktiv, da sie flexible Arbeitszeiten ermöglichen.
Christine Haberlander: „Oberösterreich wurde in sechs Versorgungsregionen (Anm. Linz, Wels, Mühlviertel, Phyhrn-Eisenwurzen, Salzkammergut und Innviertel) eingeteilt. Neue Standorte werden nach bestimmten Kriterien ausgewählt, wie etwa Einwohnerzahl in der jeweiligen Versorgungsregion bzw. der Nähe zu Spitälern.“ Eine funktionierende Primärversorgung bedeute, dass alle Patienten eine wohnortnahe allgemeinmedizinische Versorgung erhielten.
Vier Primärversorgungseinheiten in Enns, Haslach, Marchtrenk und Sierning-Neuzeug bestehen bereits. Patienten profitieren neben einem erweiterten Leistungsbereich auch von den erweiterten Öffnungszeiten .
Thomas Fiedler: „Primärversorgungszentren sind ein Angebot an die Zukunft. Je mehr entstehen, umso größer wird - nach einer anfänglichen Skepsis - die Nachfrage.“ Fiedler betont, dass sich Hausärzte von Primärversorgungszentren nicht bedroht oder verdrängt fühlen sollten. Diese würden nur einen Teil der medizinischen Versorgung abdecken.