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Vorstellung der neuen Polytec-Vorstände

Vorstellung der neuen Polytec-Vorstände

Mit 1. Jänner 2019 hat Firmengründer und Kernaktionär Friedrich Huemer seine Position als CEO der Polytec Group nach 32 Jahren an seinen Sohn Markus übergeben. In diesem Zusammenhang wurden Vorstandsfunktionen des Autozulieferers mit Sitz in Hörsching neu besetzt und Ressortverantwortungen aktualisiert. Die neuen Polytec-Vorstände stellen sich am Dienstag, 29. Jänner, 12.00 Uhr, bei einer Unternehmenspräsentation für institutionelle Investoren und Medienvertreter vor.


Markus Huemer übernimmt „ein Unternehmen, das sich in einer spannenden Industrie befindet und besonders noch in spannenderen Zeit für Automobilindustrie sowie Volkswirtschaften auf der ganzen Welt“. In der Vergangenheit habe man eine sehr schnelle, höchst erfolgreiche Wachstumsphase gehabt und auch eine substantielle Krise erfolgreich hinter sich gebracht.


Die Polytec ist seit 2013/14 laut CEO Huemer ein Kunststoffzulieferkonzern, der in allen Geschäftsbereichen eine sehr gute Marktposition mit einer extremen Technologiebreite hat. Die Akquisitionsmöglichkeiten seien in den vergangenen Jahren weniger geworden, Huemer nennt aktuelle drei Strategiepunkte: Marktposition in Europa stärken, neue Technologien und Anwendungen entwickeln sowie Produktionsstätten in Wachstumsregionen schaffen.


2014 begann man mit der Transformation des Geschäftsmodells. „Seit drei, vier Jahren gibt es eine deutliche Änderung in der Aktivität der Polytec – weg von einzelnen technologieorientierten Bereichen hin zu übergreifenden Technologiebereichen."


„Unser Thema im Bereich 'Digitalisierung' ist die digitale Effizienz.“ Darunter versteht Huemer Informationsqualität: „Ich brauche eigenverantwortliche Leute, die Entscheidungen an der richtigen Ebene treffen.“ Weiters gehöre dazu, die Geschwindigkeit zu erhöhen sowie die Automatisierung bei „relativ händisch manuellen Tätigkeiten im administrativen Bereich“ zu erhöhen.


„Wir sind ein Automotiveanbieter, wir bleiben ein Automotiveanbieter – aber das heißt nicht, dass wir ausschließlich ein Automotiveanbieter sein müssen.“ Welche Auswirkungen E-Mobilität sowie Shared Mobiliy auf das Geschäft haben werden, wisse man aktuell noch nicht: „Aber damit müssen wir uns beschäftigen.“ Die Dieselaffäre habe in den letzten Monaten für Verwerfungen gesorgt, die Konsumenten hätten mit Kaufzurückhaltung reagiert und das zeigt sich in den Umsatz- und Gewinnzahlen 2018: Die Polytec meldete einen Rückgang beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund sechs Prozent auf etwa 637 Millionen Euro und beim Ebit gab es ein Minus um fünfzehn Prozent auf rund 40 Millionen Euro.


Gleichzeitig würden die aktuellen Verwerfungen aber gute Chancen für die Polytec für mögliche Akquisitionen bringen: „Wir sind mit einer sehr soliden Bilanz und Cash-Reserven gut vorbereitet. Turbulenzen haben uns immer Spaß gemacht, weil es genau die Zeit war, wo wir Wachstum durch Akquisitionen erzielt haben.“ Man beobachte den Mitbewerb sehr genau und gehe davon aus, dass sich in diesem Jahr eine Akquisitionsmöglichkeit ergeben werde – etwas Konkretes gibt es laut Huemer aktuell aber noch nicht.


Die Polytec ist beim Thema „E-Mobilität“ laut CSO Peter Bernscher an Bord: „Wir müssen es nur ressourcentechnisch schaffen und dementsprechend die Prioritäten setzen.“ Es werde vom Verbrennungsmotor zur Elektromobilität einen gleitenden Übergang geben. Der Leichtbau ist „der Schlüssel für Elektromobilität“.


CFO Peter Haidenek bezeichnet die Bilanz als „grundsolide“ mit 43 Prozent Eigenkapitalquote sowie 95 Millionen Euro „hohe Liquiditätsreserve“.


Auf die Frage nach der Dividendenstrategie sagt CFO Haidenek: „Wir wollen definitiv ein Zeichen setzen und eine beachtliche Dividende zahlen.“ An eine Kapitalerhöhung denkt man laut CEO Huemer aktuell nicht.


Für eine zukünftige Ausrichtung müsse man eine gewisse Anpassungsfähigkeit beweisen und dazu gehöre, dass man das ein oder andere Werk einmal in Frage stellen oder an einem neuen Standort ein neues bauen müsse. Mit der Globalisierung werde man weiterhin vorsichtig sein: „Wir werden anlassbezogen, aber nicht progressiv in neue Märkte gehen.“


Als einen weiteren wichtigen Punkt für die Aufstellung der Zukunft nennt der Polytec-Vorstand eine breitere Kundenaufstellung. Der Non-Automotive-Bereich sei von 2008 mit zwei Prozent auf aktuell elf Prozent gestiegen und man könne sich eine weitere Erhöhung in Richtung 20 Prozent vorstellen.

Der neue Polytec-Vorstand (von links): CFO Peter Haidenek, CEO Markus Huemer, CSO Peter Bernscher, COO Heiko Gabbert.

Generationenwechsel bei Polytec

Nach 32 Jahren in der Konzernführung übergab der 60-jährige CEO Friedrich Huemer mit Jahreswechsel an seinen Sohn Markus Huemer . Dieser ist seit dreizehn Jahren im Unternehmen tätig, zuletzt als COO und stellvertretender Vorstandsvorsitzender.

Der Vertrag mit Vorständin Alice Godderidge lief mit Jahresende 2018 aus. Dafür trat der Ex-Voest-Manager Peter Bernscher in den Vorstand ein. Heiko Gabbert folgte Huemer als COO nach. Gabbert ist seit fünfzehn Jahren bei der Polytec tätig, leitete zuletzt als Geschäftsführer den Spritzgussbereich der Unternehmensgruppe. Unverändert seit 2011 blieb Peter Haidenek (53) CFO.