127.000 fehlende Fachkräfte: OÖ sucht weltweit
Land, Bund und das AMS investieren 232 Millionen Euro, um den Fachkräftemangel in Oberösterreich zu lindern. Weil es im Land ob der Enns langfristig zu wenig Arbeitskräfte gibt, will man vermehrt in anderen Bundesländern und im Ausland suchen.
„Als Wirtschaftsbundesland sind wir exponiert“, warnt Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner vor der „Wachstumsbremse Fachkräftemangel“: Bis 2030 könnten in Oberösterreich bis zu 127.000 Fachkräfte fehlen . Gemeinsam mit dem AMS, der Sozialministeriumsstelle OÖ sowie den Sozialpartnern Arbeiter- und Wirtschaftskammer, ÖGB und Industriellenvereinigung wurde das strategische Programm „Arbeitsplatz Oberösterreich 2030“ unterzeichnet, um gemeinsam diesem Trend entgegenzuwirken.
Konkret umfasst der Plan drei Ziele: Erstens, durch gezielte Aus- und Weiterbildungen sollen die Arbeitskräfte die nötige Qualifikation für die Arbeit der Zukunft haben. Zweitens, sollen mehr Arbeitskräfte aktiviert werden, zum Beispiel Frauen durch verbesserte Kinderbetreuung oder Menschen in der Mindestsicherung durch neue Anreizsysteme. Weil aber aufgrund des demografischen Wandels diese beiden Maßnahmen nicht ausreichen, sollen durch gezieltes Headhunting Menschen nach Oberösterreich gelockt werden. „Wir suchen Menschen mit Befähigungen, die wir brauchen“, sagt Landesrat Achleitner.
Als Beispiele nennt Gerhard Straßer, Geschäftsführer des AMS OÖ, das „Talent Attraction Programm“, das mit einem Budget von 3 Millionen Euro zum Beispiel IT-Fachkräfte aus Polen ansprechen soll, und das Projekt Go Mobile, das sich konkret an Arbeitssuchende aus Wien richtet.
Insgesamt nehmen Land, Bund und AMS für den „Pakt für Arbeit und Qualifizierung“ heuer 232 Millionen Euro in die Hand. Der Erfolg soll jährlich evaluiert und die Strategie entsprechend adaptiert werden, kündigt Achleitner an.