Pilgern als „Netzwerkinitative“
Gepilgert wird heute nicht unbedingt nur aus religiösen Motiven. Eine Auszeit vom schnelllebigen Alltag, Entschleunigung, Selbstfindung – das sind nur ein paar Gründe dafür, dass Menschen heute teils riesige Fußstrecken auf sich nehmen. Im Bezirk Rohrbach wurde nun der „Granitpilgern“-Wanderweg eröffnet.
Der Weg ist das Ziel. Nirgendwo trifft das so sehr zu, wie beim Pilgern. Rund 90 Kilometer führt der Granitpilgern-Rundwanderweg durchs obere Mühlviertel, genauer durch die südöstliche Gegend des Bezirks Rohrbach. 2.990 Höhenmeter überwindet der geneigte Pilger dabei in drei bis vier Tagen, besucht 10 Gemeinden und passiert Kraftplätze, Aussichtspunkte, Kirchen und Marterl – und nicht zuletzt auch zahlreiche Gastbetriebe. Ausgangspunkt ist St. Martin im Mühlkreis.
Die Region soll so für den sanften Tourismus erschlossen werden, alle Beteiligten profitieren: „Eine Netzwerkinitiative im besten Sinne des Wortes“, nennt Landeshauptmann Thomas Stelzer das Projekt. Der Landes-Tourismusstrategie 2022 folgend sei es wichtig, auch im Bereich Pilgern die unterschiedlichen Interessensgruppen und Angebotsträger zu vernetzen, erklärt Tourismuslandesrat Markus Achleitner, – von der Kirche und den professionellen spirituellen Wegbegleitern über Pilgerwegeinitiativen bis zur Gastronomie und den Beherbergungsbetrieben.
Bei der feierlichen Eröffnung des Wanderweges waren neben Stelzer, Achleitner und zahlreichen anderen Gästen auch Bischof Manfred Scheuer, OÖ Tourismus-Geschäftsführer Andreas Winkelhofer und Strasser Steine-Geschäftsführer Johannes Artmayr anwesend. Letzterer gilt als Ideengeber für das Granitpilgern: „Wer hier eintaucht in die Ruhe und Ursprünglichkeit der Landschaft, kehrt geerdet und reich an sinnlichen Eindrücken in den Alltag zurück.“