Mangel an Lkw-Fahrern macht Dachser zu schaffen
Das deutsche Logistikunternehmen Dachser steigerte seinen Umsatz trotz „zunehmender Herausforderungen“. Bei der Österreich-Tochter gab es wegen des rückläufigen Handels zwischen China und Europa ein Umsatzminus.
Die Dachser Gruppe mit Sitz in Kempten im Allgäu konnte 2018 bei Umsatz, beförderten Sendungen, Tonnage sowie Mitarbeiteranzahl „historische Höchstwerte“ erreichen, blickt CEO Bernhard Simon auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Der Logistikdienstleister steigerte seinen konsolidierten Bruttoumsatz um 6,1 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. Die Zahl der Sendungen erhöhte sich um 2,5 Prozent auf 83,7 Millionen. Die Tonnage, also das Gewicht der Sendungen, stieg um 3 Prozent auf 41,3 Millionen Tonnen. Mit 30.609 Mitarbeitern arbeiten im Vergleich zum Vorjahr nun 1.511 mehr.
594 Mitarbeiter davon beschäftigt die Österreich-Tochter mit neun Niederlassungen. Dachser Austria erwirtschaftete 2018 mit den beiden Business Lines „European Logistics“ und „Air & Sea Logistics“ 184,8 Millionen Euro Umsatz – im Vergleich zum Vorjahr mit 187,7 Millionen Euro - ein Umsatzminus. Grund dafür sei ein etwas rückläufiger Handel zwischen China und Europa. Mitarbeiteranzahl (plus 68) sowie Sendungen (von 2,0 auf 2,1 Millionen) sind in Österreich ebenfalls gestiegen.
Wachsende Unsicherheit
„Dachser ist 2018 mit Augenmaß und ganz nach Plan gewachsen“, fasst CEO Simon bei der Bilanzpressekonferenz die Unternehmenszahlen zusammen. Die Eigenkapitalquote lag Ende des Jahres 2018 bei 55,5 Prozent. Ergebniszahlen werden nicht verraten, nur so viel: „Wie in den vergangenen Jahren sind wir auch 2018 damit zufrieden .“ Das europäische Exportgeschäft bleibe „Wachstumsmotor“ des Unternehmens. Laut TOP 100-Studie der Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain Services ist Dachser in Deutschland und Europa die Nummer 1 im Segment des Stückguttransports.
Als zunehmende Herausforderungen nennt Simon den Mangel an Lkw-Fahrern sowie Fachkräften in der Logistik, drohende Kapazitätsengpässe durch Laderaummangel und ausgeprägte Saisonspitzen sowie wachsende Unsicherheiten in Bezug auf Diesel-Fahrverbote, den Brexit und die Zukunft der internationalen Handelsbeziehungen. Aufgrund dieser Umstände gehe man für das neue Geschäftsjahr in den wichtigsten Märkten von einer Abwärtsbewegung aus. Die breite Ausrichtung helfe aber, „den Kurs“ halten zu können. Es werden 2019 ähnliche Umsatzsteigerungen wie 2018 erwartet.
"Dachser ist 2018 mit Augenmaß und ganz nach Plan gewachsen."
Bernhard SimonCEO, Dachser