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Symposium des oö. Landtages

Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung

Im Rahmen des 5. Symposiums des oberösterreichischen Landtages wurde im Ars Electronica Center über die Auswirkung von Digitalisierung für Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung von Robert Krimmer, Professor für E-Governance an der TU Tallinn und Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft referiert. Im Anschluss wurde das Thema unter den Klubobleuten der Landtagsparteien diskutiert.

„Unser Leben ist heute bereits digital. Die Digitalisierung ist nicht bloß ein Entwicklungsschritt, sie ist ein Gamechanger“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer in seiner Eröffnungsrede. Als große Herausforderung wird die Versorgung aller Regionen Oberösterreichs durch eine digitale Infrastruktur angesehen: „Wir sind gut im Breitbandausbau unterwegs, aber es gibt in vielen Bereichen und Regionen noch Luft nach oben“, so Stelzer. Ergänzend zum Glasfaserausbau werde bis 2022 die 5G-Versorgung ausgebaut.

Digitales Estland

Estland gilt als Vorreiter in Sachen Digitalisierung in Europa. 99 Prozent der staatlichen Verwaltung funktionieren online: „Alle Schulen und Regierungsgebäude sind seit über 25 Jahren an das Internet angeschlossen, die digitale Unterschrift ist akzeptiert und nahezu jeder Zweite gibt bei Wahlen seine Stimme online ab“, erklärt Krimmer. Estland habe sich mit der digitalen Transformation einen Standortvorteil erarbeitet und Oberösterreich könne davon lernen: „Breitbandausbau, Aufbau eines Digital Mindset in der Bevölkerung, Transparenz und Nachvollziehbarkeit für den Datenschutz und weitere Nutzungsmöglichkeiten für die Handysignatur sind die Herausforderungen für Oberösterreich, die bewältigen werden müssen“, sagt Krimmer.

Gemeinsames Gestaltungsprojekt

Egerth appellierte in ihrem Vortrag bei der digitalen Transformation gemeinsam am Ball zu bleiben: „Staat, Bürger und Wirtschaft müssen zusammen ihre Handlungsspielräume nutzen. Andere schlafen auch nicht und setzen schneller um“, sagt die Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft. Aufholbedarf sieht Egerth österreichweit in puncto Digitalisierung in der Nutzung von Online-Nachrichten, Cloud-Diensten, Big Data, sozialen Netzwerken und den Ausbau von ultraschnellen Breitbandanschlüssen.

„Um für die Jobs der Zukunft qualifiziert zu sein, sind die hohen Investitionen in die Aus- und Weiterbildung für Oberösterreicher unumgänglich. Mit der Fachhochschule Oberösterreich und der Johannes Kepler Universität und Studienrichtungen wie Robotic Systems Engineering in Hagenberg und Künstliche Intelligenz an der Johannes Kepler Universität steht der digitalen Zukunft in Oberösterreich nichts mehr im Wege.“

Helena Kirchmayr, Klubobfrau ÖVP Oberösterreich

„Auch das Steuersystem muss im digitalen Zeitalter ankommen. Darunter verstehen wir unter anderem eine echte Digitalsteuer auf EU-Ebene nach dem Konzept der digitalen Betriebsstätte.“

Herwig Mahr, Klubobmann FPÖ Oberösterreich

„Die Digitalisierung ist für die Bevölkerung da und nicht umgekehrt. Digitale Angebote müssen bürgerfreundlich gestaltet sein, damit sie auch gerne in Anspruch genommen werden.“

Christian Makor, Klubobmann SPÖ Oberösterreich

„Wir müssen darauf achten, dass alle Menschen an der digitalen Welt teilhaben können. Aufgabe der Politik ist es, die Rahmenbedingungen für den digitalen Wandel bestmöglich zu gestalten.“

Gottfried Hirz, Klubobmann Die Grünen Oberösterreich

von links: Gottfried Hirz (Die Grünen), Christian Makor (SPÖ), Geschäftsführerin FFG Henrietta Egerth, Landtagspräsident Viktor Sigl, Helena Kirchmayr (ÖVP), Herwig Mahr (FPÖ) und Professor für E-Governance Robert Krimmer