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Nachfrage nach Biomilch steigt

Nachfrage nach Biomilch steigt

Biomilch-Produkte boomen – und das bereits seit Jahren. Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist nicht in Sicht. Die Nachfrage nach österreichischer Biomilch soll weiter steigen, auch über die Grenzen des Landes hinaus.

Ursprünglich eine Nische, ist Biomilch heute aus keinem Geschäft mehr wegzudenken. Die jährliche Produktionsmenge von Biomilch in Österrreich ist seit 2000 um 165 Prozent gestiegen und liegt heuer bei 443.000 Tonnen. Oberösterreich spielt dabei eine wichtige Rolle – nach Salzburg liefert es die zweithöchste Menge an Biomilch. Der Biomilch-Anteil liegt in Oberösterreich bei fast neun Prozent.

„Keine der großen Handelsketten kommt mehr an Bioprodukten vorbei. Es wird ein stetiges Wachstum verzeichnet“, so Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Für viele Bauern ist der Umstieg auf Bioprodukte eine Chance für die Zukunft. Denn am 1. April 2015 laufen die wegen jahrelanger Milchüberschüsse eingeführten Milchquoten innerhalb der EU aus – der Markt regelt sich wieder durch Angebot und Nachfrage. Es könnte sein, dass in Europa dadurch mehr Milch produziert wird. „Da in den milchstarken EU-Ländern wie Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden der Anteil an Biomilchvieh-Betrieben sehr gering ist, wird die Regelung bei der Biomilch weniger stark zu spüren sein“, erklärt Grabmayr. Österreich gehöre bei der Milchproduktion nicht zur EU-Gunstlage. Das Land werde daher auch in Zukunft mit Qualität punkten und nicht in Massen produzieren, meint Gottfried Mair, Biobauer aus Eidenberg.

Damit Betriebe überhaupt als Produzenten von Bio-Produkten gelten, müssen sie bestimmte Auflagen erfüllen: An einem Bio-Betrieb werden lediglich Bio-Futtermittel an die Tiere verfüttert. Der Anteil an Grundfutter wie Heu oder Silage soll möglichst hoch sein, um nicht von betriebsfremden Futtermitteln abhängig zu sein. Auch die Anzahl der Weidetage für die Tiere ist auf einem Bio-Betrieb höher als auf einem konventionellen Betrieb. Nach der Behandlung der Tiere bei einer Krankheit wartet der Bio-Bauer außerdem doppelt so lange, bis er seine Produkte wieder vermarkten kann. Alle diese Maßnahmen rechtfertigen den Biomilch-Zuschlag. Dieser liegt in Oberösterreich bei rund 6,6 Cent pro Kilogramm Milch.

„Das Interesse an einem Umstieg auf Bio ist sehr hoch. Auch heuer haben sich bereits viele gemeldet, die umsteigen wollen“, so Mair. Bis 15. Dezember 2014 ist es noch möglich, sich für einen Umstieg voranzumelden.

Johann Schwarz ist bereits auf Bio umgestiegen. Seit 2008 führt er seinen Hof unter der Bio-Zertifizierung. Um diese zu bekommen, musste er in den Auslauf der Tiere investieren. Das Futter für die Milchkühe und Jungtiere baut er ausschließlich am eigenen Hof an. Seine Entscheidung bereut er keine Sekunde: „Ich bin selbst Aufsichtsrat der Berglandmilch und blicke als solcher positiv in die Zukunft als Biomilch-Bauer. Für mich war es die beste Entscheidung, auf Biomilch-Produktion umzusteigen.“