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Unternehmer kämpfen 2015 hart um Aufträge

Unternehmer kämpfen 2015 hart um Aufträge

Die Stimmung unter den Unternehmern ist getrübt. Die Umsatzentwicklung wird 2015 zwar mehrheitlich positiv beurteilt, aber die Unternehmer gehen von einer deutlich geringeren Ertragslage aus. Die größte Belastung für die Unternehmer sind gesetzliche Auflagen, gefolgt von hohen Lohnnebenkosten. Das ist das Ergebnis einer Konjunkturumfrage der Spectra Marktforschung unter 250 Unternehmensberatern, Buchhaltern und IT-Dienstleistern in Oberösterreich im Auftrag der WKOÖ-Fachgruppe UBIT.

„Wir steuern auf ein mittelfristiges Problem zu“, resümierte Markus Roth, Obmann der Fachgruppe der Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) der Wirtschaftskammer Oberösterreich (WKOÖ) bei der Präsentation der Befragung. Denn die Befragten gehen zwar von einer positiven Umsatzentwicklung im heurigen Jahr aus, beurteilen aber gleichzeitig die Ertragslage negativ. „Die Unternehmer kämpfen hart um Aufträge“, so Roth. Eine positive Umsatzentwicklung werde mit einem geringeren Deckungsbeitrag gekauft.

Weiters gehen die beiden Faktoren Innovationen und Investitionen auseinander. Die Unternehmer intensivieren zwar ihre Innovationsprogramme, gleichzeitig gehen aber die Investitionen nach unten. Grund dafür könnte die Schwierigkeit sein zu Geld zu kommen. 41 Prozent der Befragten bezeichneten es als „schwierig“ und „sehr schwierig“ bei den Banken eine Finanzierung zu bekommen.

Die größten Belastungen sind laut den Befragten die vielen gesetzlichen Auflagen und Regelungen, gefolgt von den hohen Lohnnebenkosten. Daran knüpfte Roth die Forderung an die Politik, etwa im Bereich der Statistik, des Beauftragtenwesens oder der Aufzeichnungspflichten Erleichterungen für die Unternehmer zu schaffen. „In letzter Zeit gab es einige zusätzliche Verschärfungen“, sagte Roth. Es seien etwa die Kontrollen der Finanzpolizei verstärkt worden.

Für den aktuellen Konjunkturbarometer wurden die drei Berufsgruppen Buchhalter, Unternehmensberater und IT-Dienstleister befragt, um verschiedene Sichtweisen zu vereinen: Buchhalter haben die objektive Sicht auf die Zahlen, Unternehmensberater sehen die Visionen und sind im Kontakt mit dem Management und IT-Dienstleister stehen mit den Mitarbeitern im Kontakt, erklärte Roth.

Ein deutlicher Unterschied zwischen den drei befragten Gruppen zeigt sich bei der allgemeinen Stimmungseinschätzung. Die IT-Dienstleister sind deutlich optimistischer, 65 Prozent beurteilen die Stimmung als „sehr gut“ und gut“, während das bei den Unternehmensberatern nur 38 Prozent und bei den Buchhaltern 44 Prozent so sehen. Ebenfalls eine Abweichung gibt es bei der Frage, auf welchen Märkten sich die Unternehmen 2015 verstärkt ausrichten werden. 76 Prozent der befragten Buchhalter nennen dabei die lokalen Märkte, während dies bei den IT-Dienstleistern nur 34 Prozent und bei den Unternehmensberatern 54 Prozent so beurteilen.