Intelligente Algorithmen bekämpfen Sozialbetrug
Durch die Analyse von großen Datenmengen können, die vom Software Competence Center Hagenberg entwickelten Algorithmen, automatisiert Muster und damit Auffälligkeiten erkennen. Daraus entstand ein Prüfsystem für ganz Österreich.
Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum RAD (Risiko- und Auffälligkeitsanalyse im Dienstgeberbereich) und der Österreichischen Gesundheitskasse entwickelte das Software Competence Center Hagenberg eine Vorschlagshilfe für Verdachtsfälle von Sozialbetrug. Bisher mussten sich die Experten von RAD mit einer Vielzahl an Datenquellen, regionalen Gegebenheiten und verschiedenen Arten von Betrugsmustern auseinandersetzen. Deshalb setzten sie Analysen ein, die stichprobenartig etwa auf einzelne Wirtschaftsbranchen oder spezielle Betrugsmuster fokussierten. Die intelligenten Algorithmen des SCCH basieren auf diesen einzelnen Parametern und Szenarien. Sie wurden in einem Modell zusammengefasst, das Branchen und Firmen vergleicht und automatisch Verdachtsfälle aufspürt. „Das Ergebnis ist eine monatliche Scoringliste jener Unternehmen, deren Werte auffällig sind. Die Entscheidungsgewalt bleibt bei den Experten,“ erklärt Projektleiter Johannes Himmelbauer, Data Science Experte am SCCH. „Die Scoringliste unterstützt unsere Experten bei der gezielten Auswahl relevanter Verdachtsfälle. Der Vorteil sind punktgenaue und zeitnahe Interventionen, um die wenigen schwarzen Schafe aufzuspüren. Je höher der Scoringwert eines Dienstgebers in einer der Listen ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, einen Missbrauchsfall aufzudecken“, so Gerhard Mayr, Fachbereichsleiter Versicherungsservice der ÖGK.