„Upskilling“ könnte 5,3 Millionen neue Arbeitsplätze schaffen
Der Automatisierungs- und Digitalisierungsboom hat nicht nur die Produktivität von Unternehmen erhöht, er hat auch den bestehenden Fachkräftemangel verdeutlicht. Die Coronakrise hat die Situation zusätzlich verschärft. Im neuen Bericht „Upskilling for Shared Prosperity“ erklären das PwC-Netzwerk und das Weltwirtschaftsforum, warum Führungskräfte in allen Branchen nun auf Höherqualifizierung setzen sollten.
PwC und das Weltwirtschaftsforum fordern vor allem Regierungen dazu auf, bei der Förderung nationaler Upskilling-Initiativen mit Unternehmen, Non-Profit-Organisationen und dem Bildungssektor zusammenzuarbeiten. Dabei sollen Anreize für den Ausbau „grüner“ Arbeitsplätze und die Unterstützung von Technologieinnovationen geschaffen werden. Dem Bericht zufolge können durch den weltweiten Ausbau von Qualifikation 5,3 Millionen neue Jobs bis 2030 entstehen. Die Untersuchung legt nahe, dass eine höher qualifizierte Belegschaft außerdem den Umschwung zu einer wissensintensiveren Weltwirtschaft einleiten würde, in der Routineaufgaben von Maschinen übernommen werden. Einige Tätigkeitsfelder wären dadurch überflüssig, gleichzeitig würden aber neue entstehen.
Menschliche Stärken nutzen
Der Fokus soll dabei auf die menschlichen Fähigkeiten und Eigenschaften gelegt werden. Die Entwicklung von Qualifikationen wie Kreativität und kritisches Denken seien essentiell für die Anforderungen der künftigen Arbeitswelt: „Krisensituationen wie diese Pandemie können und sollten das globale wirtschaftliche Denken formen und dabei als Katalysator fungieren. Sie stellen eine Möglichkeit dar, Prioritäten zu reflektieren, zu überdenken und neu zu setzen“, erklärt Olivia Stiedl, People and Organisation Leader bei PwC Österreich. „Es ist klar, dass unsere Wirtschaftssysteme zurzeit nicht das bieten, was die Gesamtheit der Menschen braucht. Indem alle Menschen die Möglichkeiten erhalten, die für die Teilnahme an der Arbeitswelt der Zukunft notwendigen Kompetenzen aufzubauen, können wir damit beginnen, unsere Wirtschaftssysteme inklusiver und nachhaltiger zu gestalten, sodass niemand zurückgelassen wird.“
Es ist klar, dass unsere Wirtschaftssysteme zurzeit nicht das bieten, was die Gesamtheit der Menschen braucht.
Olivia Stiedl Leader People and Organisation, PwC Österreich
Der Bericht teilt vier Empfehlungen für eine inklusive Zukunft der Arbeit:
- Regierungen, Unternehmen und Bildungsträger sollten zusammenarbeiten, um ein starkes und miteinander verflochtenes Ökosystem aufzubauen, das sich einer umfassenden Upskilling-Agenda verschrieben hat.
- Regierungen sollten bei der Förderung nationaler Upskilling-Initiativen auf ein agiles Konzept sowie nachhaltige Investitionen und innovative Technologien setzen.
- Unternehmen sollten Investitionen in den Ausbau von Qualifikationen und in die Belegschaft als eines ihrer Kernprinzipien verankern und zeitgebundene Zusagen machen.
- Bildungsträger sollten Upskilling und Umschulungs-Initiativen neu denken und den Fokus auf lebenslanges Lernen legen, um sicherzustellen, dass allen die Möglichkeit zuteil wird, an der Arbeitswelt der Zukunft teilzunehmen.