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Komposthaufen im eigenen Garten

Kompostieren und profitieren

Der Komposthaufen im Garten bietet beste Erde für Blumentöpfe und Gartenbeete. Wie er richtig angelegt wird, erklärt jetzt eine Broschüre des Landes Oberösterreich.

Ein schattiges, geschütztes Plätzchen, das leicht erreichbar ist: Mehr braucht ein Komposthaufen im eigenen Garten nicht. Wird er richtig gepflegt – also mit den richtigen Abfällen befüllt und hin und wieder umgegraben – liefert er jedes Jahr hochwertige Erde, in der Blumen und Gemüse bestens gedeihen. Außerdem tun Hobbygärtner mit ihrem Komposthaufen dem Klima etwas Gutes: Das CO2, das Pflanzen speichern, wird bei der Kompostierung dauerhaft im Boden gebunden.

Stefan Kaineder, als Landesrat in Oberösterreich für Umwelt und Abfallwirtschaft zuständig, präsentierte heute zum Start in den Frühling die Broschüre „Richtig kompostieren im eigenen Garten“. Darin finden sich Tipps und Handlungsanleitungen zum Anlegen eines Komposthaufens im Privatgarten. Für alle, die es jetzt schon in den Fingern juckt, haben wir hier vier Fakten zur Einstimmung aufs Abenteuer Komposthaufen:

Wussten Sie, dass Kompost...

… seit 12.000 Jahren als Dünger genutzt wird?

Funde von Ausgrabungen in Schottland deuten darauf hin, dass Menschen dort schon 10.000 vor Christus Komposthaufen errichteten, um fruchtbaren Boden zu erzeugen. Zum Unglück dieser frühen Landwirte heißt das aber auch, dass sie etwa 10.000 Jahre von den ersten Traktoren trennten. Statt also den Kompost aufwändig auf weit entfernte Felder zu karren, pflanzten sie ihr Saatgut ohne viel Federlesens direkt auf dem Komposthaufen.

… für Vögel der perfekte Babysitter ist?

Australische Brushturkeys haben bei der Kinderbetreuung zu einer recht angenehmen Vorgehensweise gefunden: Ein dominantes Männchen baut ein Nest aus Blättern, Laub und anderen kompostierbaren Stoffen, mehrere Weibchen kommen dann zur Paarung und legen ihre Eier in dem Haufen ab. Die bei der Kompostierung entstehende Wärme brütet dann die Küken aus.

… Pharaoninnen und Präsidenten bewegte?

Nicht umsonst kennt das Englische die Wortschöpfung hangry, also hungry + angry. Haben wir nichts im Magen, werden wir reizbar. Stellt man sich das bei einem ganzen Volk vor, erkennt man schnell, warum fruchtbare Böden und reiche Ernten, die sie schon in der Antike die Aufmerksamkeit politischer Führungspersonen genossen. Kleopatra etwa verstand wegen der wichtigen Rolle, die sie in der Kompostierung spielen, bei Würmern wenig Spaß: Ihre Ausfuhr aus Ägypten wurde unter Todesstrafe verboten. George Washington, der erste Präsident der USA, beschäftigte sich mit Möglichkeiten, Ackerböden fruchtbar zu halten, und entwarf ein spezielles Gebäude zur Lagerung von Dung.

… Frieden stiftet?

Die Mikroorganismen in einem Komposthaufen brauchen sowohl Kohlen- als auch Stickstoff zum Überleben, und scheinbar sind sie nicht wählerisch: Die beiden Elemente sind wesentliche Bestandteile von TNT, und in Kombination mit anderen kompostierbaren Stoffen können Mikroorganismen den Sprengstoff in fruchtbare Erde umwandeln. Das machte sich zum Beispiel die US Army zu nutze, um Gebiete zu dekontaminieren, die bei der Herstellung von TNT verschmutzt worden waren.