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Porr: 42 Millionen Euro Verlust, aber Auftragshöchststand

Porr: 42 Millionen Euro Verlust, aber Auftragshöchststand

Die Porr, Österreichs zweitgrößter Baukonzern, erreichte im vergangenen Jahr zwar mit 7,1 Milliarden Euro einen Auftragshöchststand. Einschränkungen durch die Covid-Pandemie führte aber zu einem Verlust von 42,4 Millionen Euro. Gegen drei bis vier Unternehmen aus dem Porr-Konzern ermittle die Bundeswettbewerbsbehörde wegen des Verdachts auf Absprachen, wurde ebenfalls auf der Bilanz-Pressekonferenz bestätigt.

„2020 war ein Jahr, das wir uns alle so nicht erhofft hätten, wir haben aber schnell und entschlossen auf die veränderte Situation reagiert“, sagt Porr-CEO Karl-Heinz Strauss. Durch Einreiseverbote, Lieferengpässe, Projektverschiebungen und Ausfälle von Subunternehmen schloss man 2020 mit einem Verlust von 42,4 Millionen Euro. „Das ist natürlich nicht erfreulich“, sagt Strauss, „besonders erfreulich ist hingegen der hohe Auftragsbestand.“ Trotz Krise wuchs das Auftragsvolumen um 12,2 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro zu einem All-Time-High an. Die Liquidität des Konzerns sei gesichert. Insgesamt wurde die Kapitalstruktur im Krisenjahr verbessert: Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen konnten um zehn Prozent reduziert werden, die liquiden Mittel blieben durch „konsequentes Liquiditätsmanagement“ mit 583 Millionen Euro auf dem Vorjahresniveau.

Vorstand rechnet mit Erholung 2021

Auch in der Krise sei die Baubranche der wichtigste Wachstumstreiber für die Wirtschaft. Für 2021 ist man deswegen optimistisch: Der Vorstand geht von einer Produktionsleistung von 5,3 bis 5,5 Milliarden Euro aus, mit den gesetzten Maßnahmen will man die Ertragskraft verbessern und nachhaltig an das Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie anschließen. „Dieser Ausblick beruht auf der Annahme, dass die negativen Auswirkungen der Pandemie in der ersten Jahreshälfte 2021 großteils überwunden sind“, sagt CFO Andreas Sauer.

"Ich verurteile Absprachen aufs Äußerste"

Negativ könnten sich auch noch Ermittlungen der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) auswirken: Diese ermittelt seit 2017 bei zahlreichen Baufirmen wegen des Verdachts auf jahrelange Absprachen bei Vergabethemen. Auch gegen drei bis vier Firmen aus dem Porr-Konzern wird ermittelt, gab Strauss bei der Bilanz-Pressekonferenz bekannt. „Wir haben seit Bekanntwerden dieser Vorwürfe engstens mit der BWB und der Staatsanwaltschaft zusammengearbeitet, um diese Vorwürfe aufzuklären“, sagt Strauss. In der Bilanz 2020 wurden für etwaige Strafen Rückstellungen im mittleren Bereich gemacht. „Ich verurteile solche Absprachen aufs Äußerste und bin persönlich sehr gegen solche Absprachen, die den Wettbewerb fördern. Die Porr ist gut aufgestellt, wir brauchen das nicht – schade, dass es passiert ist.“