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OÖ: Aktionsprogramm zur Orts- und Stadtkernbelebung

OÖ: Aktionsprogramm zur Orts- und Stadtkernbelebung

Um die Revitalisierung von Orts- und Stadtkernen voranzutreiben, richtet die oberösterreichische Landesregierung eine Beratungsstelle für Gemeinden, Städte und Immobilienbesitzer ein.

Oberösterreich will die zunehmende Verödung der Stadt- und Ortszentren rückgängig machen und die Zersiedelung im Umland eindämmen. Zu diesem Zweck wurde im Landtag Anfang des Jahres eine neue Raumordnung beschlossen, jetzt startet der erste Teil eines Aktionsprogrammes, das Gemeinden und Städte, aber auch Investoren und Immobilienbesitzer bei der Umsetzung von Revitalisierungsmaßnahmen im Ortszentrum unterstützen soll.

Ziel der Bemühungen ist es, dass Orte wieder "nach innen" wachsen, dass also Leerstände im Ortszentrum renoviert, saniert oder im Extremfall auch abgerissen und Brachen neu gebaut werden. Dadurch soll einerseits die zusätzliche Bodenversiegelung für Bauprojekte auf vormals unbebauten Flächen verringert werden, andererseits sollen die Ortskerne wieder belebt und attraktiviert werden.

Beraten und Fördern

Um Unterstützung bei der entsprechenden lokalen Raumplanung und der Realisierung von Projekten zu liefern, richtet das Land Oberösterreich jetzt in der Abteilung Raumordnung eine Beratungsstelle für Gemeinden und Städte, aber auch für Immobilienbesitzer und Investoren ein. "Um vernünftige Raumplanung zu machen, braucht es einen Masterplan. Die Beratungsstelle soll Best Practice Beispiele publik machen, strategische Raumplanung fördern und zum Beispiel Eigentümern Hilfe an die Hand geben", so der zuständige Landesrat Markus Achleitner.

Eine weitere Aufgabe der Beratungsstelle wird die Vermittlung von Fördergeldern sein, 18 Millionen Euro stellt das Land Oberösterreich zur Verfügung, 14 Millionen Euro an EU-Fördergeldern werden mit Ende des Jahres für die nächsten fünf Jahre erwartet. Gefördert werden Generalsanierungen, wenn die Gebäude in der Folge für öffentliche oder gewerbliche genutzt werden.

Auch der Abriss von Industrie- und Gewerbebauten wird gefördert, sofern in der Folge die Fläche wiederum als öffentlicher Raum, Grünfläche oder für Fuß- und Radwegverbindungen genutzt wird. Hinzu kommen Förderungen für Maßnahmen zur Umfeldattraktivierung, die ebenfalls die Ortskernbelebung unterstützen sollen.

Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden

Schon in der Förderperiode 2014 bis 2020 bezogen 16 oberösterreichische Stadtregionen Förderungen der EU und des Landes, um die Zusammenarbeit von Städten und ihren Umlandgemeinden bei der Raumplanung sowie die Bedingungen für nachhaltige Mobilität zu verbessern. Insgesamt wurden 17,5 Millionen Euro in die Stadtregionen investiert, das Geld floss in Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur, in Freizeitinstrastruktur und Ortbelebungsprojekte.

"Die Raumplanung darf nicht an der Ortsgrenze aufhören, gerade Städte sind sehr stark mit ihren Umlandgemeinden verbunden und leben vom Austausch", sagt Elisabeth Kölblinger, Bürgermeisterin von Vöcklabruck.Dort hat man sich mit den Umlandgemeinden Attnang-Puchheim, Polsbach, Regau, Timelkam und Ungenach zusammengetan und das stadtregionale Forum "Rund um Vöcklabruck" gegründet.

Gemeinsam wollen die Gemeinden leere Ortskerne und Fachmarktzentren am Ortsrand verhindern, dazu sollen jetzt Leerstände in den Zentren analysiert und eventuelle Maßnahmen entwickelt werden. Um die Leerstände in den Begriff zu kommen, brauche es laut Kölblinger auch neue Zugänge zum Handel: "Einzelkämpfer wie im traditionellen Handel braucht es nicht mehr, wir brauchen ganz bewusst andere, kleingliedrige Konzepte."

Bürgermeister Christian Kolarik, Kronstorf, Bürgermeisterin Elisabeth Kölblinger, Vöcklabruck und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner.