St. Valentin wird zum Entwicklungsraum für autonomes Fahren
In St. Valentin sollen künftig autonome Fahrzeugtechnologien unter realen Bedingungen getestet werden. Bis Sommer 2022 soll ein Testzentrum entstehen, in dem die Entwicklung der Mobilität entschieden vorangetrieben wird.
Bereits seit den 1930er Jahren befindet sich am heutigen Areal des Magna Powertrain Engineering Centers Steyr in St. Valentin eine Teststrecke, die ab sofort zu einem hochmodernen Testzentrum für automatisiertes und vernetztes Fahren ausgebaut wird. Heute war der offizielle Spatenstich dazu: „Durch den Ausbau zum Testzentrum wird nicht nur die Forschung für das Zukunftsfeld automatisiertes Fahren vorangetrieben, sondern auch der gemeinsame Wirtschaftsraum zwischen Nieder- und Oberösterreich aufgewertet. Das Testzentrum ist ein weiteres Musterbeispiel für die erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit“, so Jochen Danninger, Wirtschafts-Landesrat Niederösterreich.
Nach der Fertigstellung, die für Sommer 2022 geplant ist, können in St. Valentin autonome Fahrzeugtechnologien unter realen Bedingungen getestet werden „Durch das Leuchtturmprojekt erhoffen wir uns, dass weitere Industrieunternehmen auf die Wirtschaftsregion unserer beiden Bundesländer aufmerksam werden und ihre innovativen Projekte künftig hier testen und abwickeln werden“, so Danninger. Die Gesamtinvestitionsvolumen für den Ausbau der Teststrecke beträgt rund 2,5 Millionen Euro.
Sicherheit und Vernetzung im Fokus
„Automatisierte Mobilität und autonome Fahrzeuge werden künftig der Schlüssel sein, um zukunftweisende Konzepte für den Verkehr und den Transport realisieren zu können“, sagt Markus Achleitner, Wirtschafts-Landesrat Oberösterreich. „Unsere beiden Bundesländer haben hier schon viel zu bieten und können durch dieses Testzentrum ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter ausbauen.“ Betrieben wird das Testzentrum von der Digitrans GmbH, die Oberösterreich gemeinsam mit dem Bund initiiert hat. „Wir fördern den Aufbau und den Betrieb der Digitrans GmbH schon seit 2018 – beginnend mit der Gründung sowie rund um den Know-How-Aufbau, MitarbeiterInnen, Investitionen in Messgeräte und Testfahrzeuge oder auch Durchführungen von Testprojekten“, so Achleitner.
Dazu Digitrans-Geschäftsführerin Eva Tatschl-Unterberger: „Unser Ziel ist es, mit dem Ausbau der Teststrecke die Entwicklung und Umsetzung autonomer Fahrzeugtechnologien weiter voranzutreiben. Vor allem Entwicklungen im Thema Sicherheit und der Vernetzung der Verkehrsteilnehmer sind für die Zukunft essentiell und können bei uns am Testgelände erprobt werden.“
Die Erweiterung der Teststrecke im Detail
Bis 2022 errichtet Digitrans in St. Valentin weitere wichtige Elemente auf der Teststrecke, wie Auf- und Abfahrten, zusätzliche Fahrspuren, Kreuzungen, sowie die notwendige digitale Infrastruktur (C-IST / 5G). Mit einer intelligenten Outdoor-Beregnungsanlage sollen unterschiedliche Niederschlagsmengen und Tropfengrößen erzeugt und gesteuert werden können. In einer City Zone können speziell Szenarien aus dem städtischen Umfeld nachgestellt werden. Zum Testen von Hub-to-Hub-Szenarien wird eine Hub Zone integriert, so dass verschiedene Andockmanöver mit automatisierten Transportfahrzeugen getestet werden können. Insgesamt werden bis 2022 im Herzen Europas fünf Zonen für die Erprobung automatisierter und vernetzter Fahrzeuge zur Verfügung stehen.