Wirtschaftsstandort Österreich: Mit Forschung und Entwicklung aus der Krise
Die Wirtschaftslandesräte der Bundesländer haben sich letzte Woche zu einer zweitägigen Konferenz getroffen, um die österreichische Konjunktursituation zu besprechen. 2020 war ein schwieriges Jahr für die österreichische Wirtschaft, doch alle Zeichen deuten auf das Comeback des Wirtschaftsstandorts Österreich hin. Der Fokus liegt auf der Förderung von Forschung und Entwicklung, einen Ausbau der Digitalisierung sowie der Logistik in Österreich.
"Wir wollen unseren Betrieben nach der Pandemie bestmöglich helfen, ein rasantes Comeback hinzulegen. Unser stärkster Hebel dafür ist die Investitionsprämie, die einen Investitions-Boom ausgelöst hat."
Magarete SchramböckBundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Die Förderung von Forschung und Entwicklung wird als zentraler Hebel zur Bewältigung der Krise gesehen. Dafür wurde ein Investitionsprämien-Rahmen von 7,8 Milliarden Euro geschaffen. Im Jahr 2020 gab es rund ein Drittel mehr Forschungsförderungsanträge, von denen wieder gut ein Drittel von neu gegründeten Unternehmen eingereicht wurden. Österreichischer Spitzenreiter ist hier die oberösterreichische Wirtschaft, welche ein Fördervolumen von rund 1,5 Milliarden Euro erhält.
Auch in Sachen Digitalisierung ist man zwar in manchen Bereichen gut aufgestellt, die Pandemie habe jedoch auch einiges an Aufholbedarf aufgezeigt. Hier soll der Fokus auf dem Ausbau der digitalen Infrastruktur liegen: Österreichweit sollen einheitliche Indikatoren zum Digitalisierungsfortschritt eingeführt sowie eine bundesweit einheitliche Amtstafel geschaffen werden, um Verfahren zu beschleunigen, Fehlerquellen zu verringern und zur Entbürokratisierung.
Sicherheit für die Betriebe
Ein weiterer Beschluss, der aus aktuellem Anlass in die Tagesordnung aufgenommen und einstimmig gefasst wurde, betrifft die an den Vorstand der ASFINAG erteilte Eigentümerweisung. Diese Weisung bedeutet einen Umsetzungsstopp für bereits bewilligte oder beschlossene Infrastrukturprojekte wie Autobahnen oder Schnellstraßen und soll zurückgenommen werden. Dies soll den angrenzenden Betrieben, die von der Umsetzung ausgehen, (Rechts-)Sicherheit geben.
"Es ist wichtig, dass dieser Beschluss einhellig über die Landes- und Parteigrenzen gefasst worden ist. Denn diese Verordnung der Verkehrsministerin bedeutet einen Baustopp, der dem gesamten Standort Österreich massiv schaden und um Jahre zurückwerfen würde."
Markus AchleitnerWirtschafts-Landesrat und Vorsitzender der Österreichischen Wirtschaftsreferenten-Kongress