Studie: Österreicher sprechen nicht gerne über ihr Gehalt
Wie offen gehen die Österreicher mit ihrem Gehalt um? Das wollte die Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu mit der aktuellen „kununu Gehaltsumfrage“ herausfinden. Die Ergebnisse der repräsentativen Studie: Die Zurückhaltung ist immer noch groß. Dabei würde den Arbeitgebern eine höhere Transparenz zugutekommen. „Wer gut informiert ist, kann sich besser entscheiden. Wir setzen uns deshalb für mehr Gehaltstransparenz ein und möchten zu einem Umdenken anregen - allen voran mit unseren Gehaltsseiten, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dabei unterstützen sollen, den eigenen Marktwert zu ermitteln“, sagt Nina Zimmermann, CEO von kununu.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie im Überblick
Die Familie weiß am meisten
Wie offen und ob überhaupt über das eigene Gehalt gesprochen wird, hängt laut der kununu Gehaltsumfrage für mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) davon ab, wer es wissen will. Auffallend dabei ist, dass für Frauen (61 Prozent) das Gegenüber eher ausschlaggebend ist für die Auskunftsbereitschaft als für Männer (49 Prozent). Klarer Spitzenreiter ist dabei mit Abstand die eigene Familie: Bei fünf von zehn Österreicher (52 Prozent) sind Angehörige am besten informiert.
Wenig Transparenz zwischen Lebenspartnern
Die kununu Gehaltsumfrage zeigt auf, dass sogar in Beziehungen nicht immer offen über das Einkommen gesprochen wird: Nur rund zwei Drittel der Österreicher (66 Prozent) wissen, wie viel der:die derzeitige Lebenspartner verdient. Davon hat nur jeder Zweite (55 Prozent) der Partner die Höhe des Gehalts von sich aus erzählt.
Für 16 Prozent Privatsache
23 Prozent der Befragten antworten offen und ehrlich auf die Frage nach dem eigenen Gehalt. Trotzdem empfindet es nur ein Bruchteil (4 Prozent) als positiv, über das Einkommen gefragt zu werden. Vielmehr wird es mit negativen Gefühlen konnotiert und als übergriffig sowie unangenehm wahrgenommen (12 Prozent). Ein Teil der Teilnehmer fühlt sich sogar unsicher, ob offen darüber gesprochen werden darf (11 Prozent). Ganze 16 Prozent der Befragten sehen das Thema als Privatangelegenheit und legen deshalb auch keinen Wert auf Gehaltstransparenz.
Gehaltstransparenz hilft bei Verhandlungen
Trotz der herrschenden Unsicherheit wird durch die kununu Gehaltsumfrage ein leichter Trend hin zu mehr Transparenz sichtbar: Knapp ein Viertel der Befragten findet es schade, dass Gehalt noch immer ein Tabuthema ist und wünscht sich verstärkt Initiativen für mehr Gehaltstransparenz. Fast ein Fünftel (18 Prozent) gab sogar an, dass mehr Transparenz bei Gehaltsverhandlungen wesentlich weiterhelfen würde. „Gehalt ist ein entscheidender Faktor für mehr Motivation und Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Um ein angemessenes und faires Gehalt abschätzen zu können, brauchen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine umfassende, transparente Informationsbasis – auch als Entscheidungsgrundlage bei Gehaltsverhandlungen“, sagt Nina Zimmermann, CEO von kununu.