Die Handschrift von Roma Janus- die neue Leiterin über ihre Pläne

"Ich freue mich sehr über die neue Aufgabe," sagt Roma Janus beim Pressegespräch. Die bisherige Company-Managerin und Dramaturgin von TANZ LINZ, ist neue künstlerische Leiterin der Sparte Tanz des Landestheaters Linz. Sie ist damit für die programmatische Ausrichtung und die Führung der Tanzkompanie zuständig sein.

Bekannte Gast-Choreographen für mehr Vielfalt im Programm

Eine erste Neuerung besteht in der Bestellung von Gast-Choreograph:innen. Roma Janus hat für die kommende Spielzeit Stars wie Chris Haring bestellt, den russischen Tänzer und Choreographen Andrey Kaydanovskiy, auch Johannes Wieland wird ans Haus kommen. Die Position „Chefchoreograf:in“ am Landestheater Linz wird durch diese Neuausrichtung in Zukunft nicht mehr besetzt.

Die künstlerische Leiterin Roma Janus will mit dieser neuen Diversität unterschiedlichen ästhetischen Handschriften mehr Raum geben. "Dadurch sprechen wir neue Menschen an und geben auch unserem Tanz-Ensemble die Möglichkeit, sich in ihrer Aufgabe immer wieder neu auszuprobieren." Die Vielfalt ist Teil des Programms.

Fördern des Ensembles durch Mitgestaltung und Diversität

Neben der Möglichkeit, sich als Tänzer:in am Haus mit unterschiedlichen Tanzstilen und Choreograph:innen auseinanderzusetzen, setzen Intendant Hermann Schneider und die künstlerische Leiterin Roma Janus neue Akzente mit der Einladung an das Ensemble selbst choreografisch tätig zu sein. Ein Teil des Programms soll somit vom eigenen Ensemble gestaltet werden, was Hermann Schneider wie auch Roma Janus als gute Möglichkeit für die Tänzer:innen sehen, einen möglichen Bereich für ihre spätere Zukunft kennenzulernen.

"Als Tänzer:in hat man eine relativ kurze Zeit, um tänzerisch Höchstleistungen zu bringen. Auf diese Weise eröffnen wir dem Ensemble neue Perspektiven."

Bewusster Systemwechsel statt bloßes "Köpferollen"

Die Aufregung der letzten Monate um die langjährige Tanzdirektorin Mei Hong Lin, die massiven Vorwürfe an deren Führungsstil, seien nicht der alleinige Auslöser gewesen, heißt es von Intendant Schneider auf Nachfragen im Pressegespräch. Vielmehr ziehe man mit den anderen Sparten im Haus sowie anderen Opernhäusern in Europa gleich. Es ist nicht mehr zeitgemäß, viele Ämter in einer Person zu vereinen und dadurch Interessenskonflikte zu fördern. Auch stehe heute mehr Vielfalt auf dem Programm der Häuser."Jetzt gibt es nicht mehr nur die eine Richtung."

So gibt es keine Nachfolgerin für die Tanzdirektion, sondern eine künstlerische Leiterin, die sich die interessanten Profis ans Haus holt.