Vor fünf Jahren haben Michaela und Gernot Neuhauser einen Biobauernhof übernommen. Es war schnell klar, dass die beiden nicht eine Landwirtschaft im klassischen Sinn weiterführen, sondern etwas neues schaffen wollten. Sie waren auf der Suche nach einem neuen Nutzungskonzept für ihren schon seit dem 15.Jahrhundert bestehenden Hof. Daraus entstand das Konzept für den 2KANTER, keinem Bürogebäude im klassischen Sinne, sondern mehr einem Coworking Space mit Gemeinschaftsgefühl. "Gerade Corona hat gezeigt, wie schnell man vereinsamt zuhause mit seinem Business am Küchentisch. Ein gemeinschaftlich genutzter Raum bringt die Selbständigen zusammen und ermöglicht Gespräche in den Arbeitspausen," so der Tenor der Mieter:innen.

Aus "2 Mal in der Woche" wird Zweitwohnsitz

Anfangs waren die Bedenken groß, ob sich ein eigener Schreibtisch oder Büroplatz überhaupt auszahlt. "Heute ist das hier mein Zweitwohnsitz", lacht Doris Praher. Es macht etwas mit einem ,wenn man sein eigenes schönes Büro hat, seine Meetings im professionellen Rahmen abhalten kann und trotzdem flexibel ist." Man gewinnt mehr Selbstbewusstsein als Unternehmerin, als Unternehmer.

Produktiver als zuhause

Eine besondere Erkenntnis aller drei Mieter:innen, von PR-Expertin Doris Praher, Grafikdesigner Rainhard Kern und Werbegentur-Chef Christoph Meisinger: im gemieteten Büro ist man viel produktiver als zuhause. "Zuhause driftet man schnell ab", so Christoph Meisinger. Man könne dies reparieren oder das machen, der Fokus am 2KANTER ist viel besser." Auch er war anfangs nicht sicher, ob er für zwei Bürotage üro Woche worklich ein Büro mieten müssen, doch er wurde innerhalb kürzester Zeit zum überzeugten "Coworker". Mehr Fokus, mehr Produktivität, ein professioneller Auftritt- und eine eigene Firmenadresse.

Büroräume, Meetingräume und Platz für Seminare

Die modern eingerichteten Räumlichkeiten bieten auch Platz für Seminare sowie Meetings, auch tageweise lassen sich Räume wie auch Schreibtische anmieten. Auf zwei Etagen sind elf Büroräume entstanden, Besprechungsräume, eine Küche und mehr. „Wir wollen eine kreative und produktive Arbeitsatmosphäre schaffen,“ betont Ehepaar Neuhauser. Sie wollen auch den Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den Miter:innen fördern. Ein Arbeitsplatz kann auch stunden- oder tageweise gemietet werden.

Was braucht ein gut funktionierender Coworking Space?

Gernot Neuhauser hat sich viel umgehört, andere Coworkingspaces in den Städten besucht. Und besonders zwei Fehlerquellen entdeckt, die man hier von Anfang an vermeidet.

1. eigene Zimmer statt offene Büroräume

2. Jeder Coworkingraum braucht eine gute Seele

Man will in Ruhe arbeiten, telefonieren, eine gewisse Abgeschiedenheit. Und für das Funktionieren und Beleben eines Coworkingspaces braucht es den Hausmeister, die gute Fee, den Moderator. "Gut, dass ich den nötigen Hang zum Multitasking habe", lacht Gernot Neuhauser, der gute Geist hinter dem 2KANTER, selbst erfolgreicher Werbestratege und Unternehmer.

Mitten im Grünen professionell arbeiten, fernab von Stau

Das ist für alle das große Plus. Für eine professionelle Büroatmosphäre muss man nicht in die Stadt. Alles, bis zum Biokaffee von Kurt Traxl, gibt es auch direkt am Linzerberg in Engerwitzdorf.Eine Mieterin wohnt in Fußnähe, der andere freut sich schon auf die tägliche Radfahrt ins Büro. Gerade in Gemeinden nahe Linz ist das Pendler:innenaufkommen sehr groß. Plätze wie diese könnten etwas für die Verkehrsentlastung von Linz tun. Professionell arbeiten, das geht auch am Land. Und mit Gleichgesinnten an seinem eigenen Projekt zu arbeiten, zwischendurch auf ein Bier oder eine Pizza in der Küche treffen - das geht im Coworking Space, wie im 2KANTER.

Anmerkung der Redakteurin: Könnten Plätze wie diese nicht auch für große Unternehmen interessant sein, die ihren Mitarbeiter:innen vom Land eine schöne Außenstelle zur Verfügung stellen wollen?