×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Fachkräfte werden geteilt

In Kirchdorf teilen sich die Betriebe künftig die Fachkräfte

Transplacement statt Rivalität – mit einem firmenübergreifenden Pilotprojekt wollen Unternehmen künftig Fachkräfte im Bezirk Kirchdorf sichern. Die vom Land Oberösterreich und dem AMS unterstützte Initiative wurde am Montag vorgestellt.

Namhafte international agierende Leitbetriebe und zahlreiche kleine und mittlere Betriebe sorgen für einen auf Höchsttouren laufenden Wirtschaftsmotor in der Region Kirchdorf. Auch Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) ist erfreut und sagt: „Der Wirtschaftsmotor brummt nach wie vor. 681.000 Menschen haben in Oberösterreich eine Arbeit – es sind bei uns so viele Menschen beschäftigt wie nie zuvor. Es ist überhaupt eine historische Situation. Wir hatten noch nie im Jänner und Februar rückläufige Arbeitslosenzahlen.“ Wie der Landesrat betont, haben die Betriebe Aufträge ohne Ende.

Rund 1.000 Arbeitgeberbetriebe gibt es im Bezirk Kirchdorf an der Krems. Der große Arbeits-, Fachkräfte-, und Expertenbedarf ist in der Region deutlich spürbar und teilweise ein Hemmschuh in der Entwicklung der Region. Die Corona-Pandemie hat die Situation verschärft. Während in einigen Betrieben Kurzarbeit eingeführt wurde, suchen andere wiederum wegen guter Auftragslagen dringend nach Personal. Achleitner: „Arbeits- und Fachkräftemangel hat sich in den vergangenen Jahren zum dominanten Thema auch in dieser Region entwickelt. Mit dem Projekt ‚Transplacement‘ wurde ein innovatives Instrument entwickelt, das einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderung leisten kann.“

v.li.: Erich Steinwendner, Geschäftsführer der WLH GmbH, Julia Kröll, Geschäftsstellenleiterin AMS Kirchdorf, Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner und René Haidlmair, Obmann Verein Technologie Gruppe Kremstal. (LAND OÖ/Daniel Kauder)

Vorrangiges Ziel hinter dem Pilotprojekt „Transplacement“ ist: Mit einer Mischung aus Qualifizierung und Personalüberlassung will man bei den Unternehmen Spitzen und Engpässe ausgleichen und es Arbeitssuchenden gleichzeitig erleichtern, Qualifikationen zu erwerben und den passenden Job zu finden. Die Arbeitskräfte werden zunächst bei einer Trägergesellschaft, der WLH ("work-life-hub") GmbH, die am Montag bei einer Pressekonferenz im Technologie- und Innovationszentrum Kirchdorf präsentiert wurde, angestellt und auf die teilnehmenden Betriebe verteilt. Die Betriebe „teilen“ sich sozusagen die Fachkräfte, bilden sie aber auch gemeinsam weiter aus.

Der Wirtschaftsmotor brummt. Wir hatten noch nie im Jänner und Februar rückläufige Arbeitslosenzahlen.

Markus Achleitner (Wirtschaftslandesrat)

Mit 500.000 Euro gefördert

Mit Elementen der Arbeitskräfteüberlassung ermöglicht es den Übertritt in eine Dauerbeschäftigung. In manchen Bereichen können Arbeitskräfte dann in einer Pool-Lösung „geteilt“ werden. Beispiel: Ein Arbeitsloser macht über das Arbeitsmarktservice (AMS) eine Zusatzausbildung zum Fräser. Über WLH kann er dann seine Fähigkeiten in zwei oder drei Firmen vertiefen und wird dann im Idealfall in einem der Unternehmen fix übernommen.

Die WLH ist eine Tochter des Vereins Technologiegruppe Kremstal, in dem namhafte Arbeitgeber der Region Mitglied sind. Das Pilotprojekt in der Region Kremstal wird bis 2026 vom Land Oberösterreich mit einer Gesamtsumme in Höhe von 500.000 Euro gefördert und vom AMS Kirchdorf und der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria unterstützt. "Nach einer Initialphase soll sich Transplacement selbst finanzieren", erklärt Achleitner bei der Präsentation.