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Oberösterreich bündelt Kräfte für ultraschnelles Internet

Oberösterreich bündelt Kräfte für ultraschnelles Internet

Aus zwei mach eins – um künftig alle Gemeinden mit ultraschnellem Internet zu versorgen, schlossen sich die Fiber Service OÖ GmbH und der FTTH-Bereich der Energie AG zur Breitband Oberösterreich GmbH zusammen. Ziel: flächendeckende Breitbandversorgung im ganzen Bundesland.

In ganz Österreich sollen Investitionen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro bis 2026 das Internet schneller machen. Oberösterreich nimmt in diesem Bereich eine Vorreiterrolle ein, befindet sich im Ausbau des Breitbandes schon jetzt auf der Überholspur. Die Verantwortlichen gehen aber trotzdem noch einen Schritt weiter, gaben am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz in Weibern (Bez. Grieskirchen) den Zusammenschluss der Fiber Service OÖ GmbH des Landes mit dem FTTH-Bereich der Energie AG Oberösterreich Telekom GmbH zur neuen BBOÖ Breitband Oberösterreich GmbH bekannt.

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) betont: „Mit dieser neuen Gesellschaft wollen wir den Ausbau des ultraschnellen Internets in Oberösterreich noch zügiger vorantreiben, um damit unser Ziel, die flächendeckende Breitbandversorgung im Land, noch rascher zu erreichen.“

In der Energie AG war der Glasfaserausbau ein eigenes Geschäftsfeld, wobei an oberster Stelle die Prämisse der Wirtschaftlichkeit stand. Aufgrund dieser Verpflichtung konnte zum Beispiel in einzelnen Gemeindegebieten kein vollständiger FTTH-Ausbau vorgenommen werden. Die Fiber Service OÖ sollte wiederum die flächendeckende Breitbandversorgung in Oberösterreich ermöglichen und gerade auch jene Gebiete abdecken, in denen die Energie AG nicht wirtschaftlich ausbauen konnte.

Genau diese Situation war für die Gemeinden oft schwierig und erschwerte den Ausbau noch unversorgter Gebiete in den nachgelagerten Projekten der Fiber Service OÖ. Mit dem Projekt „Hermes“ erfolgte dann der Zusammenschluss der beiden Marktakteure, welches schließlich in der Gründung der BBOÖ resultierte.

Schon 300 Gemeinden versorgt

Von insgesamt 438 Gemeinden im ganzen Bundesland werden bereits 300 Gemeinden mit Glasfaser-Internet der BBOÖ versorgt. Damit haben schon jetzt 62.979 Haushalte in ganz Oberösterreich die Möglichkeit, das Glasfasernetz der Breitband Oberösterreich GmbH zu nutzen, 20.902 weitere sind aktuell in Planung.

Bei den errichteten Netzen handelt es sich um „offene Netze“. Das heißt: Damit haben in all diesen Gebieten die Endkunden die Möglichkeit, je nach Region aus derzeit bis zu elf verschiedenen Internet-Serviceprovidern das für sie optimale Produkt (Internet, Telefonie, TV) auszuwählen.

Oberösterreich ist im Bereich der Telekommunikation ein sehr aktiver Markt. Mehr als 25 Unternehmen sind im Glasfaserausbau tätig. Von der ersten Breitband Milliarde des Bundes landeten über 400 Millionen Euro in Oberösterreich. Das bedeutet Platz eins in Österreich. Dahinter folgt Niederösterreich mit rund 250 Millionen Euro. Die Fiber Service OÖ konnte davon über 150 Millionen Euro Förderungen für den Ausbau im ländlichen Raum sicherstellen. Oberösterreich will sich auch bei der zweiten Breitband-Milliarde des Bundes ein großes Stück des Kuchens abschneiden. „Aktuell läuft die erste Förderausschreibung in der Höhe von 660 Millionen Euro, bei dem natürlich auch bereits die BBOÖ Projekte einreicht“, so Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP).

Breitband ist die Lebensader für die Digitalisierung

Thomas Stelzer (Landeshauptmann)

Oberösterreich verfügt aktuell über einen Ausbaugrad von 78 Prozent (> 100 Mbit/s). Bei der Versorgung (> 30 Mbit/s) beträgt der Ausbaugrad 85 Prozent. 31 Prozent der oberösterreichischen Haushalte verfügen über eine Versorgung >1000 Mbit/s. Achleitner: „Jeder Kilometer Glasfaserleitung, der in Oberösterreich errichtet wird, ist ein Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit des Landes und deshalb setzen wir den Ausbau mit vollem Tempo fort beziehungsweise erhöhen das Tempo durch die Gründung der BBOÖ weiter.“

Auch Landeshauptmann Stelzer untermauert die Vorreiterrolle von Oberösterreich, sagt: „Wir wollen bei der Digitalisierung nicht nur Schritt halten sondern eine Schrittmacherfunktion übernehmen. Digitalisierung braucht Infrastruktur, braucht das schnelle Internet. Breitband ist die Lebensader für die Digitalisierung und somit auch die Lebensader für die Lebensqualität und die Wettbewerbsfähigkeit in den Regionen“.

Investitionen in Höhe 1,15 Milliarden Euro

Für den Breitbandausbau wird tief in die Tasche gegriffen. Denn die von Oberösterreich abgeholten Bundesförderungen von 430 Millionen Euro werden zusammen mit den Landesförderungen (145 Millionen Euro) von 2016 bis 2025 direkte Investitionen in der Höhe von 900 Millionen Euro in den Breitbandausbau in unserem Bundesland auslösen. Dazu kommen zusätzlich Investitionen der Provider ohne Förderung von 25 Millionen Euro pro Jahr. In Summe werden somit bis 2025 Investitionen von 1,15 Milliarden Euro ausgelöst. Noch nicht enthalten sind dabei die aktuell ausgeschriebenen Fördermittel aus der zweiten Breitbandmilliarde des Bundes.

Zu Beginn der Glasfaserausbauaktivitäten in der Region rund um Weibern stand die Mitverlegung in der ehemaligen Eisenbahntrasse, der sogenannten „Haager Lies“ (Lambach-Haag/Hausruck), während der Umbauarbeiten in einen Radweg, im Mittelpunkt. Durch diese Aktivitäten wurde das Interesse der Bevölkerung Richtung Ausbau des Glasfaserinternets geweckt. Die an den nördlichen Teil der ehemaligen Bahntrasse ausgebauten Gebiete beinhalten sowohl Ortszentren (z.B. Weibern), als auch die Versorgung der weniger dicht besiedelten Gebiete der Gemeinden in der Region (Meggenhofen, Gaspoltshofen). Durch den Ausbau erhalten jetzt über 3.300 Haushalte und Gewerbebetriebe die Möglichkeit, gigabitfähiges Internet über Glasfaser zu beziehen.

Und es werden immer mehr …