Ordensklinikum Linz baut Roboterchirurgie weiter aus
Ein OP-Roboter als verlängerter Arm von Chirurg:innen. Das ist in Oberösterreich schon seit 2008 Realität. Zurzeit sind bereits vier sogenannte da Vinci-Operationssysteme in oberösterreichischen Spitälern im Einsatz. Ab Herbst 2022 erhält das Ordensklinikum Linz einen zweiten da Vinci-Roboter.
„Je präziser eine Operation durchgeführt werden kann, je weniger umgebendes Gewebe davon betroffen ist und je kleiner die Schnitte sind, desto schneller ist die Wundheilung und die Genesung der Patient:innen“, erklärt Matthias Biebl, Leiter der Abteilung Chirurgie am Ordensklinikum Linz. Der da Vinci-Roboter ist dabei ein überaus große Hilfe für die operierenden Ärzt:innen. Seit 2008 ist dieser bereits am Ordensklinikum erfolgreich in der Prostatachirurgie im Einsatz. Am Prostatazentrum, das seit 2019 am Standort der Elisabethinen angesiedelt ist, wurden mit rund 3.600 robotergesteuerten Prostata-Operationen österreichweit die meisten Eingriffe getätigt. Und seit 2021 werden mit dem OP-Roboter auch Operationen an der Lunge und an der Bauchspeicheldrüse durchgeführt.
Zweiter OP-Roboter für Ordensklinikum Linz
Zur Stärkung der spitzenmedizinischen Versorgung wird ab Herbst 2022 ein zweiter da Vinci-Roboter am Standort der Barmherzigen Schwestern zum Einsatz kommen. Er soll interdisziplinär in den Bereichen Chirurgie, HNO, Gynäkologie und Kinderurologie Unterstützung liefern. Stefan Meusburger, Geschäftsführer des Ordensklinikum Linz, betont: „Unsere Expert:innen verfügen über ausgezeichnetes Wissen und die Erfahrung, auch den neuen Operationsroboter optimal für unsere Patient:innen einzusetzen.“ Nach einem etwa dreimonatigen Training seien die Chirurg:innen bestens auf die Operationen mit dem Roboter vorbereitet.
Medizinischen Fortschritt nutzen
Das Land Oberösterreich fördert den neuen OP-Roboter mit über 2 Millionen Euro. Gerade die Coronakrise habe gezeigt, wie wichtig eine gute funktionierende Gesundheitsinfrastruktur ist, insbesondere auch im Spitalsbereich. „Dort wollen wir den Menschen bei uns in Oberösterreich bestmögliche medizinische Angebote zur Verfügung stellen“, betonen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Gesundheitslandesrätin und LH-Stellvertreterin Christine Haberlander. Denn dies stärke letztendlich das Gesundheitsland Oberösterreich.
Einen weiterführenden Bericht zum da Vinci-Roboter findest du in unserer Frühlingsausgabe 2022 und unter: diemacher.at
Wir haben den Anspruch, den medizinischen Fortschritt in allen Bereichen zu nutzen.
Christine Haberlander, LH-Stellvertreterin und Gesundheitslandesrätin
Die Etablierung unseres Roboterprogramms geht zügig voran.
Matthias Biebl, Abteilungsleiter Chirurgie am Ordensklinikum Linz
So funktioniert der da-Vinci
Über eine Konsole wird der operative Eingriff mittels Handbewegungen und durch Fußpedale gesteuert. Die vier Roboterarme werden über weniger als ein Zentimeter große Einschnitte in den Körper der Patient:innen gebracht. Sie sind mit zwei kleinen, hochauflösenden Kameras sowie mit Instrumenten ausgestattet, die im gleichen Freiheitsgrad bewegt werden können wie die menschliche Hand. An der Konsole lässt sich das Operationsgebiet bis zu zehnfach vergrößert darstellen. Die Bewegungen der Chirurg:innen an der Konsole werden zum Roboter übertragen, der diese wiederum in Echtzeit im Körper der Patient:innen umsetzt. Außerdem gleicht das System die bei jedem Menschen vorhandenen, feinen Zitterbewegungen der Hände vollständig aus und sorgt damit für äußert präzises Arbeiten.