(Geld)-Schub für die Medizintechnik
Acht Forschungsprojekte im Bereich der Medizintechnik werden mit einer Fördersumme von 1,5 Millionen Euro aus dem Forschungsressort gefördert. Die Projekte klingen vielversprechend: Der Nachweis von Tumorzellen ohne operativen Eingriff im Gewebe, die Verlängerung der Haltbarkeit von Blutkonserven oder ein Navigationssystem zur Erfassung und Analyse klinischer Daten.
„Die klinische Forschung wird in Oberösterreich ausschließlich von der Pharmaindustrie finanziert. Diese sponsert zwar viele gute Studien, aber nur jene, die den Aktienkurs heben“, sagt Primar Michael Fridrik vom AKH Linz und betont die Wichtigkeit der Förderung des Landes im Rahmen von Innovatives OÖ 2020. VP-Landesrätin Doris Hummer über die Auswahl der acht von 19 eingereichten Projekten: „Wir wollen in der Spitzenliga mitspielen, international sichtbar und wettbewerbsfähig sein.“ Es gehe um eine verstärkte Zusammenarbeit von Unternehmen und Forschungseinrichtungen.
Primar Peter Oppelt von der Landes-Frauen und Kinderklinik (LFKK) Linz arbeitete etwa mit dem Center for Advanced Bioanalyses (CBL) zusammen. Beim gemeinsamen, geförderten Projekt geht es um eine Methode zum Nachweis von Tumorzellen am bereits entnommenen Gewebe. Es muss kein weiterer operativer Eingriff bei Patienten durchgeführt werden.
Es soll bei Krebspatientinnen die Fruchtbarkeit trotz Chemotherapie und Strahlentherapie erhalten werden. Dazu wird in der LFKK vor der Therapie Eierstockgewebe entnommen, eingefroren und nach erfolgreicher Therapie bei der Patientin wieder implantiert. Das Gewebe kann mit dem geförderten Projekt auf mögliche Tumorzellen untersucht werden.
Die Ausschreibung richtete sich an oö. universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie oö. Unternehmen, die gemeinsam an mehrjährigen Projekten in den Bereichen Medizintechnik, Gesundheit und alternde Gesellschaft arbeiten. Die Evaluierung der eingereichten Projekte erfolgte durch unabhängige Experten der FFG.