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Tourismus richtet Forderungen an Bund

Tourismus blickt zuversichtlich in Wintersaison

Weitere Unterstützungsmaßnahmen für Tourismusunternehmen aufgrund der Energiekosten sowie unterstützende Schritte in der Arbeitsmarktpolitik gegen den Fachkräftemangel: auf diese und andere Forderungen an den Bund einigten sich die Teilnehmer der Landestourismusreferent:innen-Konferenz in St. Wolfgang. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen blickt man aber zuversichtlich in die kommende Wintersaison.

„Die Menschen sehnen sich nach Winterurlaub, internationale Gäste haben großes Interesse an Österreich, Corona spielt in den Buchungsabsichten keine wesentliche Rolle mehr“, sagt Tourismus-Landesrat Markus Achleitner. Laut einer aktuellen Potenzialstudie liegt die Anzahl der Menschen, die einen Winterurlaub in Österreich planen, mit 17 Millionen wieder auf Vor-Corona-Niveau. Das Gesamtpotenzial liegt bei 83 Millionen Menschen, für die Winterurlaub in Österreich in Frage kommt. „Die Buchungslage im Winter lässt uns erneut zuversichtlich in die Zukunft blicken“, sagt der Salzburger Landeshauptmann, Wilfried Haslauer. Die Coronakrise habe den Qualitätsstandard in Österreich deutlich gehoben, viele Betriebe hätten investiert. Auch das Preis-Leistungsverhältnis sei hierzulande im internationalen Vergleich sehr gut.

"Es braucht rasche Signale an die Betriebe"

Dennoch steht der heimische Tourismus vor vielen Herausforderungen. „Der Tourismus ist auch weiterhin stark gefordert, hinsichtlich möglicher Einflussfaktoren wie beispielsweise den Fachkraftemangel oder die Energieversorgung Antworten zu finden und Konzepte zur nachhaltigen Sicherung von Qualität und Wertschöpfung zu entwickeln“, sagt Haslauer. Die Landesreferent:innen fassten daher bei der Konferenz in St. Wolfgang folgenden Beschluss: Die Bundesregierung wird ersucht, den Energiekostenzuschuss auch künftig an die Besonderheiten der Tourismusunternehmen anzupassen. „Angesichts der Energiepreisentwicklung braucht es rasche Signale für die Betriebe“, sagt Achleitner. Auch bei der Arbeitsmarktpolitik brauche es mehr Unterstützung vom Bund. Achleitner: „Es konnten bereits Verbesserungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte und mit der Stammsaisonnier-Regelung erreicht werden, trotzdem braucht es weitere Schritte.“

Digitalisierung soll beschleunigt werden

Auch eine Einigung der Bundesländer im Bezug auf das digitale Gästeblatt konnte erzielt werden. In Zukunft soll die Arbeit bundesweit gemeinsam und beschleunigt fortgesetzt werden, sagt Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler. Digitalisierung könne dazu beitragen, den Urlaub in Österreich noch attraktiver und nachhaltiger zu gestalten. “Was Know-How betrifft, gibt es im Tourismus diesbezüglich noch großen Aufholbedarf“, erklärt Kraus-Winkler.

Erneuerbare Energien im Tourismus

Die Konferenz der Landestourismusreferent:innen bekannte sich zum ambitionierten Ausbau von Photovoltaik – forderte jedoch vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität , Innovation und Technologie zu einer Abänderung des Fördersystems. Das Ziel: "Der Umstieg auf erneuerbare Energien beziehungsweise der Ausbau davon soll weiter erleichtert werden", sagt Markus Achleitner.

Schon jetzt ist die Tourismusbranche vergleichsweise energieeffizient:

54 Prozent betrug der Anteil der erneuerbaren Energie in der Branche. Österreichischer Durchschnittswert: 34 Prozent

Nur 1,6 Prozent beträgt der Anteil der Tourismus-Kernbranchen am österreichischen Energieendverbrauch – bei etwa zehn Prozent der Wertschöpfung

0,6 Prozent beträgt der Anteil des Gasverbrauchs am österreichischen Endverbrauch

von links: Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner, Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler und Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Salzburg.