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Herausforderndes Wirtschaftsjahr für OÖ

2023 wird herausforderndes Wirtschaftsjahr für OÖ

Oberösterreich erwartet laut Prognosen abermals ein herausforderndes Wirtschaftsjahr. Wichtigste Säulen des Landes werden einerseits unmittelbare Hilfen, für jene, die sie benötigen – und Investitionen, um den Standort gut aufzustellen. Die Inflation dürfte sich laut Friedrich Heinemann vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung wieder abschwächen, jedoch noch länger nicht auf ein normales Niveau zurückkehren.

„Wir haben drei wirtschaftliche Ausnahmejahre hinter uns, auf die so niemand vorberietet war“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer, „auch 2023 dürfte die Situation schwierig bleiben.“ Die zentralen Themen werden aus Sicht der Landesregierung heuer die Sicherung von Arbeitsplätzen, die Entlastung der Menschen und Energiesicherheit. Stelzer: „Wir helfen, wo Hilfe benötigt wird und investieren, wo sich die Zukunft des Landes entscheidet.“

Monate mit geringem Wirtschaftswachstum warten

Oberösterreich erholte sich mit einem Wirtschaftswachstum von 6,1 und 3,7 Prozent 2021 und 2022 gut von der Coronakrise, 2023 stehen allerdings voraussichtlich Monate mit äußerst geringem Wirtschaftswachstum bevor. „Die Energieumstellung, die Digitalisierung und die weltpolitischen Umstände fordern die Wirtschaft und die Menschen sehr, wir müssen uns darauf einstellen, jetzt noch mehr leisten zu müssen, um unser gewohntes Leben beibehalten zu können“, sagt Stelzer.

"Können trotz allem zuversichtlich sein"

Oberösterreich sei aufgrund der starken Verflechtung in Industrie und Außenhandel besonders gefordert. Auch ohne globale Krisen wäre der Umstieg auf erneuerbare Energie für den Standort mit seiner energieintensiven Industrie schon herausfordernd. Insgesamt könne man aber trotz aller Unsicherheiten zuversichtlich sein. „Oberösterreich stand immer wieder vor Herausforderungen und hat schwierige Zeiten gemeinsam gemeistert“, sagt Stelzer.

Wie entwickelt sich die Inflation?

In Europa dürfte die Spitze des Inflationsschubs erreicht worden sein, sagt Friedrich Heinemann vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim. „Die Angebotsbedingungen, die ein Auslöser für die Inflation waren, verändern sich momentan wieder graduell zum besseren“, erklärt der Forscher. Außerdem erwartet er, dass die Europäische Zentralbank den Leitzins noch auf mindestens 3,5 Prozent erhöhen wird. „Bis es zu einer Preisstabilität kommen wird, werden allerdings noch mindestens zwei Jahre vergehen“, prognostiziert der Forscher. Für die Konjunktur insgesamt rechnet er im Winter mit einer milden Rezession, danach allerdings mit einer Erholung. Heinemann: „Insgesamt kann man bei der Konjunkturprognose von einem Aufatmen im Vergleich zu den letzten Jahren sprechen, als die Situation noch angespannter war.“